Der Neue Spielplan Schauspiel Von Kafka bis Loriot: für jeden Geschmack ein Angebot

Solingen · Mit dem Ensemble Profan und dem SpinaTheater treten neben Gastspielbühnen auch zwei Solinger Theatergruppen auf.

 Helmut Zierl spielt am 25. November in "Wir lieben und wissen nichts".

Helmut Zierl spielt am 25. November in "Wir lieben und wissen nichts".

Foto: Bernd Böhner

Wenn die Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner sich darum streiten, wer die Ente im gemeinsamen Bad zu Wasser lässt, bleibt in aller Regel kein Auge trocken, oder wie es im neuen Spielplan formuliert ist, "dann ist Lachmuskelkater vorprogrammiert". "Loriots gesammelte Werke", dargeboten vom Ensemble des Westfälischen Landestheaters, starten ihren Angriff auf die Lachmuskeln am 19. Dezember im Pina-Bausch-Saal.

Der Spielplan im Bereich Schauspiel beginnt mit Kafka. Das Solinger Ensemble Profan bringt sein Stück "Die Verwandlung" dreimal auf die Bühne, am 10., 11. und 12. September. Das Stück ist auch Thema im Abitur 2016 und somit für den Besuch von Schulklassen geeignet (Kontakt über Manuela Hoor, Telefon 2902401).

Das Leben des Jazzmusikers Coco Schumann wird im Stück "Der Ghetto Swinger" beschrieben, das am 30. September mit Helen Schneider und Konstantin Moreth nach Solingen kommt. Die Inszenierung des Altonaer Theaters Hamburg wird als "mitreißend und tiefgehend" beschrieben. Schumann, Sohn einer jüdischen Mutter, spielte im KZ Auschwitz um sein Leben, begleitete später in Dachau mit letzter Kraft den Abgesang auf das Regime. Die Geschichte beginnt im Berlin der 1930-er Jahre.

Nach dem Bestseller von Donna W. Cross ist das Stück "Die Päpstin" entstanden, mit dem am 24. Oktober das Ensemble Theaterlust aus München gastiert. Gab es die Päpstin wirklich, ist sie nur Legende?, auch das Stück mit Anja Klawun und Petra Lina Schulze geht diesen Fragen nach.

Das Theater an der Ruhr aus Mülheim ist am 28. Oktober zu Gast in Solingen mit "Clowns 2 1/2". Regisseur Roberto Ciulli wirft in dem Stück einen befreienden, tragikomischen Blick auf das Dunkel des Verfalls im Alter, indem er einen Clown seinen Blick auf die immer älter werdende Gesellschaft werfen lässt.

Mit den Tücken der Integration befasst sich am 30. Oktober das Theater Halber Apfel aus Lüdenscheid. Das Stück "Almanya, ich liebe dich" in deutscher Sprache mit türkischen Anteilen soll beiden Nationen gleichermaßen Freude bereiten.

Helmut Zierl und Teresa Weißbach spielen am 25. November in Moritz Rinkes Schauspiel "Wir lieben und wissen nichts" ein Paar, das mit einem anderen berufsbedingt die Wohnung tauschen muss. Daraus ergibt sich eine Beziehungstragödie mit komischen Zügen.

Nach Loriots gesammelten Werken am 19. Dezember wird am letzten Tag des Jahres in einem Silvester-Special "Die Feuerzangenbowle" zu sehen sein. Die Bühnenfassung des Romans von Heinrich Spoerl präsentiert das Altonaer Theater aus Hamburg. Anschließend können Buffet und Livemusik zum Jahreswechsel genossen werden.

Um Liebe in Zeiten des Internets geht es im Schauspiel "Gegen den Nordwind" mit Ralf Bauer und Ann Cathrin Sudhoff am 13. Januar in einer Inszenierung der Münchener Tournee. Die erfolgreiche Romanvorlage zu dem Stück lieferte 2006 der Wiener Journalist Daniel Glattauer.

Auch "Die Reifeprüfung" hat ein berühmtes Vorbild, den Roman von Charles Webb und den Film mit Dustin Hoffman und Anne Bancroft. Nach Solingen kommt am 15. Januar die Bühnenfassung des Altonaer Theaters mit Helen Schneider und Johannes Merz.

Das Solinger SpinaTheater wagt sich am 21. Januar an Bert Brechts Schauspiel "Baal", in dem die jungen Darsteller das Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und Egoismus erkunden wollen.

Adolf Hitler, der sich 2011 mitten in Berlin wiederfindet und den niemand ernst nehmen will, ist die Hauptfigur in "Er ist wieder da" nach dem Roman von Timur Vermes. Das Stück nach diesem Buch ist als Inszenierung des Westfälischen Landestheaters am 24. Februar zu sehen.

"Wir sind keine Barbaren", im Spielplan am 17. März, handelt von zwei befreundeten Ehepaaren und einem Fremden, der plötzlich nachts Einlass begehrt. Vorurteile und Ängste stehen im Mittelpunkt der Inszenierung des Rheinischen Landestheaters Neuss.

"Der Maulkorb" ist am 19. März als Produktion des Westfälischen Landestheaters zu sehen, am 8. Mai ist diese Bühne mit "Schmerzliche Heimat" zu Gast. Die Ladies Night "Höchste Zeit" mit Angelika Mann und anderem, untermalt von Livemusik, gastiert als Produktion des Euro Studios Landgraf am 11. Mai.

Zum Ende - wie schon zum Anfang - steht eine Produktion des Ensembles Profan in der Regie von Michael Tesch. "Glückliche Tage" von Samuel Beckett sind am 26., 27. und 28. Mai auf der Studiobühne zu sehen. In der Hauptrolle steht Renate Kemperdick auf der Bühne.

(aki)
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