Solingen Von der Schleiferlunge zum Schnellschnitt

Solingen · Das Institut für Pathologie am Städtischen Klinikum Solingen blickt am heutigen Freitag auf ein stolzes Jubiläum zurück. Am 5. August 1936 trat der Gründungschefarzt des Pathologischen Instituts Professor Ernst Dormanns (1899 bis 1966) seinen Dienst in Solingen an. Nach jeweils vierjähriger Tätigkeit an Universitätsinstituten in Südchina (Canton) und München war er als Lungenspezialist berufen worden. Wichtigste Begründung damals war das Problem der Schleiferlunge in Solingen.

 Hildegard Paßberger arbeitet als Laborleiterin in der Pathologie des Klinikums.

Hildegard Paßberger arbeitet als Laborleiterin in der Pathologie des Klinikums.

Foto: Schmiegelow

Sein Nachfolger, Professor Dr. Günter Rudolph (1923 - 2014), leitete das Institut von 1966 bis 1985. Noch bis ins hohe Alter war er als Pathologe tätig. Nach einem Interregnum durch Professor Lüchtrath, vormals Institutsdirektor in Koblenz, folgte Privatdozent Dr. Peter Schmiegelow am 1. Mai 1990 als Chefarzt des Institutes. Nach seiner Weiterbildung und Habilitation an der Universität Hamburg (UKE) war er vor seinem Dienst in Solingen Kommissarischer Direktor des Pathologischen Instituts des Klinikums Karlsruhe gewesen. Dr. Schmiegelow und seine fünf Fachärzte sowie zwei Assistenzärzte vertreten gegenwärtig die Schwerpunkte Tumorpathologie, Oral- und Verdauungstrakt-Pathologie, Gynäkopathologie und Orthopädische Pathologie.

Mehr als 90 Prozent der Aufgaben in der Pathologie betreffen Gewebsuntersuchungen für stationäre und ambulante Patienten, knapp zehn Prozent Obduktionen. Im Jahr werden etwa 2000 Schnellschnitte, das heißt Diagnosen während der Operation beurteilt. Hinzu kommen 4000 immunhistochemische und molekularpathologische Spezialuntersuchungen.

Die klinische Pathologie ist essentieller Kernleistungserbringer für große wie auch für kleinere Krankenhäuser einschließlich Teilnahme an Tumorkonferenzen und Qualitätszirkeln. Das Team der Pathologie am Klinikum setzt sich heute aus medizinisch-technischen Assistentinnen, Sektionsgehilfen, Reinigungskräften, Schreibkräften und Ärzten zusammen.

(red)
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