Solingen Vogelpark sucht Namen für Osterlämmer

Solingen · Drei Jungtiere sind in den Schafgehegen in den vergangenen zwei Wochen zur Welt gekommen. Auch die Ziegen erwarten Nachwuchs.

Als Tierpfleger Andre Hartig in Begleitung den Stall betritt, ist es hier mit der Ruhe erst einmal vorbei. Im Nu erheben sich Bock Jürgen und Mutterschaf Brigitte von ihrem warmen, mit Stroh bedeckten Lager und traben nach draußen. "Sie denken wohl, dass wir sie fangen wollen, um sie zu untersuchen oder zu behandeln", erklärt Hartig.

Als Letzter verlässt der Nachwuchs der beiden Bentheimer Landschafe die Holzhütte: Das am 12. März geborene männliche Jungtier hat zwar im Vergleich zu den Eltern ein ziemlich dünnes Fell, den kalten Wind dieser Tage steckt es dennoch gut weg. "Diese Rasse ist sehr widerstandsfähig", sagt Hartig. Lange Zeit war das Bentheimer Landschaf, das durch die Kreuzung niederländischer und deutscher Heideschafe entstand, ein sehr beliebtes Nutztier. Es spendete den Haltern Wolle, Milch und Fleisch, ist inzwischen jedoch vom Aussterben bedroht.

Neben Brigittes Spross wurden in den letzten beiden Monaten im Vogelpark, wenige Meter von den Scharen fütternder Besucher entfernt, drei Kreuzungen zwischen Bentheimer Landschaf und Kamerunschaf geboren. Muttertier Mareike brachte bereits am 20. Januar ihre Tochter zur Welt, die inzwischen schon recht selbstständig das Gehege nach Essbarem durchstreift. Artgenossin Mechthild schenkte am 11. März Zwillingen das Leben. Die beiden männlichen Lämmer folgen ihrer Mutter derzeit noch auf Schritt und Tritt. Wie schnell die Jungtiere jedoch selbstständig werden, verdeutlicht Andre Hartig: "Nach der Geburt legen sich sich kurz hin, bevor sie die ersten Gehversuche machen. Nach ein bis zwei Stunden laufen sie dann schon mit den anderen mit." Die Zitze der Mutter finden sie meist genauso problemlos wie die Futtersäcke mit Heu und Silage.

13 Schafe leben derzeit im Tierpark am Rande der Ohligser Heide - und gehören inzwischen drei verschiedenen Generationen an. "Da vorne ist zum Beispiel die Oma der Zwillinge", sagt Hartig und deutet auf ein Schaf, dass gerade auf fütterfreudige Kinder am Zaun aufmerksam geworden ist.

Dennoch achtet das Personal immer auch auf die notwendige Blutauffrischung: In regelmäßigen Abständen verkauft der Vogelpark einige seiner Bewohner, um Inzucht zu vermeiden. All das ist für die neu geborenen Ohligser Lämmer allerdings noch kein Thema. Für den Nachwuchs von Brigitte und Jürgen sowie von Mareike und von Mechthild steht zunächst einmal die Suche nach dem eigenen Namen auf dem Programm. Dabei sind ab sofort die kleinen und großen Gäste des Tierparks gefragt. Sie sind aufgerufen, entweder vor Ort oder auf der Internet-Seite des Parks bis zum Osterwochenende so viele Vorschläge wie möglich einzureichen. Am Ostermontag sollen den Vierbeinern dann ihre endgültigen Namen zugelost werden. Kurze Zeit später werden die Lämmer im Vogel- und Tierpark wohl weitere neue Erdenbürger kennenlernen. Denn mehrere Ziegen im Gehege stehen ebenfalls kurz vor der Niederkunft. "Es kann sein, dass über Ostern etwas passiert", sagt Andre Hartig.

(ied)
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