Serie Unfallschwerpunkte (3) Viele Unfälle - und genauso viele Ursachen

Solingen · Die Kreuzung von Rembrandt-, Liebermann- und Wiedenkamper Straße in Wald gehört zu gefährlichen Stellen in der Stadt. In drei Jahren waren dort Unfälle mit drei Schwerverletzten zu beklagen. Dabei sind die Gründe allerdings unterschiedlich.

Auf den ersten Blick wirkt die Kreuzung ausgesprochen unspektakulär. Südlich des Walder Zentrums treffen die einst als Ortsumfahrung angelegte Rembrandtstraße, die Liebermannstraße sowie die Wiedenkamper Straße zusammen. Eine Ampelanlage sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Oder muss man eher sagen: Die Ampel sollte dafür sorgen, dass es zu keinen Unfällen kommt? Denn Fakt ist: Auch Wald hat seine gefährliche Kreuzung. Und die liegt genau dort, wo die drei genannten Straßen aufeinandertreffen.

"Bei dieser Kreuzung handelt es sich in der Tat um einen Unfallschwerpunkt", bestätigt eine Sprecherin der Stadt. Allein in den zurückliegenden drei Jahren knallte es insgesamt drei Mal so heftig, dass am Ende Schwerverletzte zu beklagen waren. Wobei die Experten der Unfallkommission - ein Gremium, in dem Polizei sowie städtisches Straßenverkehrsamt zusammensitzen - bis heute ein wenig über die Ursachen für die beschriebene Unfallhäufigkeit rätseln.

Denn allen schweren Unfällen an der Kreuzung Rembrandtstraße / Liebermannstraße / Wiedenkamper Straße ist gemeinsam, dass sie keinem einheitlichen Muster folgen. "Daran, dass die einzelnen Ampelphasen zu kurz geschaltet sind, liegt es jedenfalls nicht", sagt die Rathaus-Sprecherin. So sei vor einiger Zeit beispielsweise ein kleines Kind an der Kreuzung schwer verletzt worden, nur weil sich sein Vater vor einem herannahenden Auto dermaßen erschrocken habe, so dass er das Kleine habe auf den Boden fallen lassen, schildert die Sprecherin.

Dabei gibt es durchaus einige knifflige Punkte, die die Kreuzung problematisch erscheinen lassen. So regelt die besagte Ampelanlage für alle drei Straßen den Verkehrsfluss. Und die Phasen auf der Wiedenkamper Straße vom Walder Ortskern ins Lochbachtal sind tatsächlich kurz, so dass Fahrzeuge, die aus dem Stand mit bedächtigem Tempo auf die Kreuzung zurollen, bisweilen noch mitten auf der Kreuzung stehen, wenn ihre Ampel schon wieder Rot anzeigt.

Was für sich genommen kein Problem wäre. Allerdings geht es auf der Rembrandtstraße sowie auf der Liebermannstraße bisweilen recht zügig zu. Denn die Autofahrer auf diesen beiden Straßen haben bis zur Kreuzung jeweils mehrere hundert Meter freie Fahrt und kommen häufig mit Tempo auf die Ampel zugefahren. Wobei noch erschwerend ist, dass die Liebermannstraße vor der Kreuzung leicht bergauf geht - mit der Folge, dass die Geschwindigkeit des Gegenverkehrs, der hinter der Verkehrsinsel um die Kurve kommt, schwer einzuschätzen ist. Jedenfalls: Wer dort aus voller Fahrt nach Wald abbiegen will, hat nicht viel Zeit, gegebenenfalls abzubremsen.

Stadt und Polizei werden darum die Kreuzung auch in Zukunft genau im Auge behalten. "Schließlich ist trotz der verschiedenen Ursachen eine Häufung von Unfällen in diesem Bereich nicht von der Hand zu weisen", heißt es aus dem Rathaus.

(bjd)
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