Solingen Verzicht auf Luxus im neuen Hallenbad

Solingen · Die kleine Kommission des Sportausschusses trifft sich am Mittwoch, um den Zeitplan für das neue Hallenbad am Vogelsang festzulegen. Neun Millionen Euro stehen zur Verfügung, 20 Monate Bauzeit sind veranschlagt.

Nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf Grünes Licht für den städtischen Haushalt gegeben hat, steht auch dem Neubau des Hallenbades Vogelsang nichts mehr im Weg. Denn parallel zur Etat-Genehmigung erreichte die Stadt auch ein Okay zur Aufnahme außerplanmäßiger Kredite - unter anderem für die Errichtung des Bades.

 In Dormagen ist man der Stadt Solingen beim Hallenbad-Neubau ein paar Monate voraus. Genauso wie in der Klingenstadt geplant entsteht hier in Modulbauweise ein neues Bad.

In Dormagen ist man der Stadt Solingen beim Hallenbad-Neubau ein paar Monate voraus. Genauso wie in der Klingenstadt geplant entsteht hier in Modulbauweise ein neues Bad.

Foto: Andreas Woitschützke (Archiv)

Das soll nach dem Willen der Politik am alten Standort Focher Straße in Wald entstehen. "Neun Millionen Euro stehen zur Verfügung - und kein Cent mehr", sagt Kirsten Olsen-Buchkremer. Die neue Geschäftsführerin der Solinger Bädergesellschaft sieht das Hallenbad-Projekt auf dem Weg. Und auch der Vorsitzende des Sportausschusses, Bürgermeister Ernst Lauterjung (SPD), betont, dass die vorgegebene Summe eingehalten werden muss. "Und die neun Millionen gibt es auch nur für einen Neubau und nicht für eine Sanierung des Bades mit irgendwelchen Anbauten", sagt Lauterjung, der derlei Hirngespinsten eine deutliche Absage erteilt.

"Wir suchen jetzt einen Architekten beziehungsweise eine Firma, die das neue Hallenbad für uns planen", sagt Olsen-Buchkremer. Klar ist aber schon jetzt: "Es wird ein Bad von der Stange, und wir werden alles tun, damit es schnell geht", sagt die Chefin der Bädergesellschaft. Luxus werde man sich nicht erlauben können. Vielmehr werde es ein Familienbad sein, in dem auch Kurse für Kinder angeboten werden, um ihnen Schwimmen beizubringen.

Für "Bäder von der Stange" gibt es verschiedene Anbieter. Die entstehen in Modulbauweise und haben den Vorteil, dass über das Grundbad hinaus später einmal noch etwas angebaut werden könnte - wenn dafür Geld vorhanden ist. "Das wäre möglich", sagt Olsen-Buchkremer. Sie will sich in Kürze den Neubau in Dormagen anschauen. Dort wird bis zum Herbst nächsten Jahres ein neues Bad mit 700 Quadratmetern Wasserfläche in Modulbauweise gebaut. Kosten: 10,8 Millionen Euro, im September wurde hier Richtfest gefeiert.

Allerdings müsse europaweit ausgeschrieben werden - "und wir bauen mit Beton", sagt die Geschäftsführerin der Bädergesellschaft, die von einer Übergangszeit von 20 Monaten ausgeht. So lange werde es dauern, bis das alte Bad abgerissen und ein neues mit einem 25 Meter-Becken, einem Lehrschwimmbecken und einem Planschbecken für Kleinkinder gebaut ist. "Wir werden das Beste aus den neun Millionen Euro machen", versichert Olsen-Buchkremer.

Während der Bauphase des neuen Hallenbades Vogelsang wird das öffentliche Schwimmen ins Klingenbad am Weyersberg verlagert. "Sonntags wird das Klingenbad nicht oft genutzt. Wir sind in der Vorbereitung, um eine Regelung zu finden", sagt Olsen-Buchkremer mit Blick auf das Sportbad, das insbesondere Schulen und Vereinen vorbehalten ist. Und auch die kleine Kommission des Sportausschusses wird sich am Mittwoch dieser Woche hinter verschlossenen Türen mit dem Neubauprojekt an der Focher Straße beschäftigen. Ein Thema wird hier der Zeitplan sein.

Denn Eile ist geboten, zumal der von der Bezirksregierung zur Verfügung gestellte Kredit spätestens Ende 2018 abgetragen sein muss, sagt die Leiterin des Stadtdienstes Finanzmanagement, Ulrike Büker. Stand jetzt stehen also noch 26 Monate zur Verfügung. Spätestens in einem halben Jahr - also Ende April 2017 - müssten somit die Bagger den Abriss des alten Hallenbades in Angriff nehmen, um Platz für den Neubau zu schaffen.

(uwv)
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