Solingen Verdi ruft zu Warnstreiks auch in Kitas auf

Solingen · Die Arbeitnehmer erhöhen den Druck. Vor der zweiten Runde in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes beim Bund und bei den Kommunen in der nächsten Woche ruft die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter der Stadt für Donnerstag zu einem ersten Warnstreik auf.

Betroffen sind sowohl die Technischen Betriebe Solingen (TBS) als auch die Müllabfuhr, die städtischen Kitas sowie weitere Bereiche der Verwaltung. Darüber hinaus wird am Klinikum zeitlich begrenzte Arbeitsniederlegungen geben.

"Die Kollegen treffen sich ab 6 Uhr bei denTBS an der Dültgenstaler Straße", sagte der stellvertretender Verdi-Geschäftsführer im auch für Solingen zuständigen Verdi-Bezirk Rhein-Wupper, Lothar Reitzer, am Mittwochvormittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Mit dem Warnstreik, so Reitzer, woll die Gewerkschaft verdeutlichen, dass es den Beschäftigten mit ihren Forderungen — unter anderem nach sechs Prozent mehr Lohn — ernst sei.

Ernst dürfte es am Donnerstagmorgen indes auch für andere werden. So müssen sich Eltern von Kindergartenkindern darauf einstellen, dass sie ihre Söhne und Töchter nicht, wie an normalen Tagen, pünktlich in den Kitas abgeben können. In diesem Bereich könne es zu Einschränkungen kommen, hieß es am Mittwoch vonseiten der Gewerkschaft. Mit kompletten Schließungen von Kindertagesstätten sei aber nicht zu rechnen.

Das hängt damit zusammen, dass der Ausstand bereits um 9 Uhr wieder beendet sein wird. "Unser Anliegen ist es, die Arbeitnehmer mit diesen befristeten Warnstreiks deutlich zu machen, wie wichtig für die Beschäftigten eine deutlich spürbare Entgelterhöhung ist", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Sabine Hilgenberg.

Dies gelte, so die Gewerkschaft, ebenfalls für die Mitarbeiter des Städtischen Klinikums, die dazu aufgerufen sind, die Arbeit in der zeit zwischen 11.45 und 13 Uhr niederzulegen. Auch am größten Solinger Krankenhaus werden sich die Beschäftigten zu einer Kundgebung versammeln, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Die Gewerkschaften verlangen in der aktuellen Tarifrunde neben der sechsprozentigen Erhöhung der Löhne und Gehälter eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um pauschal 100 Euro sowie die Abschaffung von sogenannten sachgrundlosen Befristungen und eine unbefristete Übernahme aller Auszubildenden. Die Verhandlungen werden nach dem Auftakt im März am 11./12. April fortgesetzt.

(or)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort