Solingen Unterwasserwelt im Botanischen Garten

Solingen · Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer und Aquarienfachmann Harro Hieronimus weihten gestern das Aquarium ein.

Draußen fällt Schneeregen, doch in den Schauhäusern im Botanischen Garten ist es angenehm warm, ja, im Tropenhaus kommen die Besucher sogar ins Schwitzen. Eigentlich genau der richtige Ort, um ein paar Stunden Urlaub vom grauen und tristen Winter zu machen, denn hier ist alles grün und blüht in den buntesten Farben.

So sind auch viele Besucher der Einladung der Stiftung Botanischer Garten Solingen zur "Winterexkursion", der ersten Veranstaltung in diesem Jahr, gefolgt. Und wieder gab es viel Neues zu entdecken. So wurde am Eingang der Orchideenhalle ein neues Beet angelegt, im hinteren Bereich eine Vitrine installiert, die mit Glaskunst verziert ist. "Hier sind unsere Auszeichnungen ausgestellt", erklärt Matthias Nitsche, Pressesprecher der Stiftung.

Hauptattraktion war gestern jedoch die offizielle Einweihung des Aquariums, das die Stiftung Mitte 2015 von der Stadt übernommen hat. Bevor der Gräfrather Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer gemeinsam mit dem Aquarienfachmann Harro Hieronimus die Markise vor dem Aquarium hochkurbelte, sprach er der Stiftung Botanischer Garten Solingen seinen Dank für die tatkräftige ehrenamtliche Arbeit aus. "Der Botanische Garten ist ein Kleinod und eine Perle dieser Stadt", betonte er.

Dann hob sich die Markise und gab den Blick frei auf das 2,5 Meter lange und einen Meter hohe Becken, das 2000 Liter fasst. Noch ein wenig trüb ist das Wasser. "Das sind Kleinstlebewesen, Futter sozusagen", erklärt Harro Hieronimus. "In zwei Wochen wird das Wasser klar sein."

Mit Harro Hieronimus konnte eine wahre Koryphäe zur Pflege von Fischen und Wasserpflanzen gewonnen werden. Er hat nicht nur zahlreiche Bücher und Fachartikel zum Thema "Aquaristik" verfasst, sondern ist auch Gründer der "Internationalen Gesellschaft für Regenbogenfische" und Präsident der "Deutschen Gesellschaft für lebendgebärende Zahnkarpfen". So wundert es nicht, dass sich in dem frisch eingerichteten Becken auch lebendgebärende Schwertträger tummeln. Panzerwelse, Prachtbarben, Kongosalmler und Angolabarben leben hier friedlich nebeneinander - obwohl sie von verschiedenen Kontinenten kommen. Um die Algen an den Glaswänden in den Griff zu bekommen, werden demnächst noch Schnecken eingesetzt. "Stahlhelmschnecken", verrät Hieronimus.

Nicht nur die Pflanzen und Fische sind neu. "Die ganze Technik wurde erneuert", sagt Nitsche. Ein Teichfilter sorgt für sauberes Wasser, die LED-Lampen für energiesparende Helligkeit. Das Aquarium ist ein neuer Blickfang in den Schauhäusern, durch die im Anschluss Führungen gemacht wurden - zum ersten Mal auch durchs Tropenhaus. "Carmen Dörner hat sich eingearbeitet", freut sich Nitsche. So konnten sich die Besucher nicht nur an bunten Orchideen und Bromelienblüten, auch an stacheligen Kakteen und tropischen Bäumen und Büschen erfreuen.

(sue)
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