Solingen Unternehmen müssen auf Klimawandel reagieren

Solingen · Der Klimawandel führt auch für die Unternehmen in Solingen und im Bergischen zu neuen Herausforderungen. So können zunehmende Wetterextreme in den nächsten Jahren zum Beispiel Betriebsgebäude beschädigen und Ausfälle bei der Fertigung verursachen. Wie können sich Unternehmen darauf einstellen? Wie lassen sich klimabedingte Risiken verringern? Antworten auf diese Fragen liefert die Broschüre "Gewerbeflächen im Klimawandel". Diese ist von der Universität Aachen (RWTH) in einem Projekt erarbeitet worden, an dem die Stadt Solingen beteiligt war.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer prognostiziert eine Zunahme der Schäden durch Sturm, Hagel oder Hochwasser in den nächsten Jahrzehnten. Allerdings ist die Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandels branchenspezifisch sehr unterschiedlich zu bewerten und hängt stark vom Standort und von den baulichen Gegebenheiten ab. Es stellen sich also vielen Fragen zur Klimaempfindlichkeit und zur Wetterrobustheit von Standorten: Wie hoch ist die Überflutungsgefahr lokal? Wie stark ist das Risiko eines Stromausfalles? Entstehen Sachschäden oder auch mittelfristige Produktionsausfälle? Drohen erhöhte Räumungs- und Wiederherstellungskosten oder Lieferschwierigkeiten? Besteht eine Gefahr für die Mitarbeiter?

Um negative Auswirkungen zu vermeiden, sollte der Klimawandel deshalb in die langfristige und strategische Unternehmensführung einbezogen werden. Dabei hilft der Leitfaden "Gewerbeflächen im Klimawandel" mit ersten Einschätzungen und erläutert, wie sich die genutzten Flächen und Immobilien an die zunehmenden Extremwetterereignisse anpassen lassen.

Im dem Heft wird dargestellt, inwieweit Gewerbeflächen und Immobilien durch extreme Wetterereignisse gefährdet sind, wie sich vorsorgen lässt und welche Chancen sich Firmen durch die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen bieten. "Auch für die Industrie- und Gewerbebetriebe in der Klingenstadt spielen der Klimawandel und seine Folgen eine Rolle", erläutert Stadtdirektor Hartmut Hoferichter. Gewerbebetriebe müssten sich Gedanken machen, welche Gefahr von diesen Klimafolgen für sie ausgehe. Mit besonders extremen Wetterlagen sei künftig verstärkt zu rechnen, so Hoferichter. "Durch eine frühzeitige Anpassung an diese Folgen können Unternehmen ihre Prozess- und Standortsicherheit erhöhen und Schadens- und Liquiditätsrisiken vermindern", ergänzt Peter Vorkötter vom Stadtdienst Natur und Umwelt.

Der Leitfaden "Gewerbeflächen im Klimawandel" steht als Download auf der städtischen Homepage zur Verfügung.

(red)
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