Solingen Untereinander teilen, miteinander helfen

Solingen · Die Evangelische Kirchengemeinde Ketzberg ist eine sehr aktive Gemeinde. Momentan stehen die Hilfe für Flüchtlinge und das Erntedankfest im Fokus.

"Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt." So lautet der Refrain eines Erntedankliedes. "Er könnte eine Maxime für das christliche Miteinander sein", findet Helmut Benedens, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg, und meint dies nicht nur bezüglich des Erntedankfestes, zu dem die Gemeinde am Sonntag, 4. Oktober, einlädt und dessen Gaben die Tafel unterstützen. "Wir haben eine Fürsorgepflicht zum Teilen und sollten uns für das Wohlergehen unserer Mitmenschen verantwortlich fühlen", so Benedens. Sozial engagieren sich die Gemeindemitglieder bald für Flüchtlinge. "Die Stadt Solingen kam auf unsere Superintendentin zu und bat sie angesichts der angespannten Situation der Flüchtlinge um Mithilfe", erzählt Pfarrer Helmut Benedens. Sie habe daraufhin die Gemeinden angesprochen.

In Ketzberg dachte man sofort an die Räume im Gemeindezentrum, das ehemalige Gemeindebüro. Nach einem Umbau könnte in den rund 60 Quadratmeter großen Räumlichkeiten eine Flüchtlingsfamilie untergebracht werden. "Natürlich sind diese Büroräume noch nicht als Wohnung geeignet, aber wir werden alles dafür tun, damit sie zum 1. Dezember frisch renoviert bezugsfertig sind." Deshalb hat sich in der Evangelischen Kirchengemeinde Ketzberg ein Arbeitskreis Flüchtlinge gebildet. Er traf sich am Montag zum ersten Mal.

"Die Resonanz war sehr gut und viele Menschen sind bereit, zu helfen", freut sich Benedens. Bis zur nächsten Woche werden die Räume alle leer geräumt sein. Dann werden freiwillige Helfer sie mit einem frischen Anstrich versehen. Anschließend müssen Küche und Bad geschaffen werden. Beide Räume werden mit neuen Leitungen ausgerüstet. "Für solche Arbeiten sind wir natürlich auf die Hilfe von Profis angewiesen",sagt Helmut Benedens, der schon viele Hilfsangebote erhalten hat. Sie beziehen sich auch auf die Ausstattung der Wohnung. Von der Schlafcouch bis zum Wohnzimmerschrank reichen die Spendenangebote. Sie müssen die Mitglieder des Arbeitskreises nun sichten und entscheiden, welche Möbel gebraucht werden. "Es ist schön, diese Hilfsbereitschaft zu erleben, denn sie zeigt, was bewegt wird, wenn jeder Einzelne im Kleinen beiträgt, was er beitragen kann."

Die Evangelische Kirchengemeinde Ketzberg ist eine Gemeinde, deren Mitglieder immer in Bewegung sind und in der sich viel tut. Momentan ist Helmut Benedens Ehefrau, Pfarrerin Sabine Büker-Benedens, mit Mitgliedern des Kirchenkreises auf der Insel Sumatra. Mit dem dortigen Kirchenkreis besteht eine Partnerschaft, die von einem regelmäßigen Austausch geprägt ist.

Am 14. Februar 2016 wird es dann in Ketzberg bei der Presbyteriumswahl richtig spannend: "Zum ersten Mal seit zwölf Jahren haben wir dann mehr Kandidaten als Plätze frei sind", informiert Pfarrer Benedens.

(pbm)
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