Solingen Unerschrocken zum Kölner Karneval

Auch die wenig erbaulichen Wetteraussichten für den gestrigen Tag konnten die echten Jecken nicht stoppen.

 Familie Rieke zog es gestern in die Domstadt.

Familie Rieke zog es gestern in die Domstadt.

Foto: Riedel

"Niemals", lachte Astrid Rieke, während sie mit ihrer Familie und dutzenden anderen kostümierten Solingern mittags um kurz nach Zwölf auf die Regionalbahn nach Köln wartete. "Ursprünglich hatten wir vor, nach Düsseldorf zu fahren, aber nach der Absage haben wir heute Morgen um 10 Uhr unsere Pläne geändert", berichtete die vierfache Mutter.

So blickte die Familie dem Rosenmontagszug in der Domstadt mit großer Vorfreude entgegen. "Letztes Jahr waren wir auch schon dort und haben vier Säcke mit Süßigkeiten mit nach Hause genommen", erzählte ihr neunjähriger Sohn Lennart voller Enthusiasmus. "Und die ganzen Mottowagen sind da auch cool", ergänzte seine ältere Schwester Caroline (11).

Von welchem Platz sie den Kölner "Zoch" verfolgen würden, war zum Zeitpunkt der Abfahrt noch nicht klar: "Im Vorjahr haben wir uns im Internet schlau gemacht, wo man am bestern gucken kann, dazu blieb diesmal nicht die Zeit", erzählte Astrid Rieke. "Wir werden wohl in Richtung Appellhofplatz gehen", sagte ihr Ehemann.

Während das Programm der Riekes an Rosenmontag in den letzten Jahren variierte, war die Fahrtrichtung für André Striebe und Ulla Agurks zum Höhepunkt des Straßenkarnevals stets die gleiche: "Wir fahren jedes Jahr nach Köln", verriet die junge Frau. Vor Ort wollten sich die beiden Solinger einmal mehr mit Freunden treffen. Allerdings hatte der Besuch in der rheinischen Metropole des Frohsinns auch für die hartgesottenen Jecken lange auf der Kippe gestanden: "Wir hätten es diesmal fast verworfen", gestand André Striebe. Erst als sich am Vormittag kurzzeitig die Sonne blicken ließ, sei die Entscheidung gefallen, sich doch ins närrische Getümmel zu stürzen: "Sonst sind wir öfter schon morgens um 9 oder halb zehn losgezogen."

Bei aller Freude darüber, mit ihren Kindern den unzähligen Wagen und Fußgruppen in Köln winken zu können, bedauerten die Riekes aber auch die Absage des Großevents in der Heimatstadt, wie Astrid Rieke verriet: "Wir sind nämlich auch Mitglieder in der Showgarde Solingen".

(ied)
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