Solingen Udo Depping geht in den Ruhestand

Solingen · Der Leiter des Stadtdienstes Schulen hat 38 Jahre für die Stadt Solingen gearbeitet. Ende dieses Monats hört der 60-Jährige auf.

Zu lange konnte nicht genug investiert werden. "Schulen brauchen eine vernünftige IT-Ausstattung", sagt Udo Depping. Auch mit den IT-Anschlüssen in den Solinger Schulen sei es nicht zum Besten bestellt, bei der Vernetzung sieht der 60-Jährige ebenfalls Nachholbedarf. "Obwohl das in den alten Gebäuden nicht immer machbar ist", ergänzt der Leiter des Stadtdienstes Schulen.

Er sieht die IT-Ausstattung in den Schulen durchaus kritisch, obwohl er seit 18 Jahren den Stadtdienst Schulen leitet und hier Hebel zur Verfügung hatte, dies zu ändern. Fehlende Finanzmittel sind aber auch hier mit ein Grund, dass manche Wünsche sich nicht realisieren ließen. "Es nutzt aber nichts, wenn man in eine Schule beispielsweise 100 PCs stellt. Es müssen dafür auch die Strukturen stimmen", sagt Udo Depping.

Dies zu ändern, hat er im vergangenen Jahr mit angestoßen, und zwar mit dem Projekt "Schule 2.0". "Hier geht es unter anderem um Ausstattungsstandards und Vernetzung sowie darum, eine einheitliche Struktur in Schulen zu schaffen", sagt Udo Depping.

Erste Ergebnisse für das Projekt liegen bereits vor, doch die abschließenden Resultate wird Udo Depping nicht mehr als Stadtdienstleiter miterleben. Zum Ende des Monats geht er nämlich in den vorzeitigen Ruhestand - aus gesundheitlichen Gründen. "Der Schulausschuss am kommenden Dienstag wird eine meiner letzten Amtshandlungen sein", sagt der städtische Verwaltungsmitarbeiter. Das war er jetzt insgesamt 38 Jahre lang. In der Bau- und Krankenhausverwaltung hat Depping gearbeitet, im Einwohnermeldeamt und der Ausländerbehörde. "Am liebsten aber im Stadtdienst Schulen", gibt der 60-Jährige zu, "weil man hier zusammen mit den Schulen vieles gestalten konnte". Und bei entsprechenden Einweihungsfeiern auf dankbare Schüler und Lehrer blicken konnte, die sich beispielsweise über neue, zusätzliche Klassenräume freuten. "Das war immer eine große Freude", sagt Depping, der die erfolgreiche Bewerbung der Friedrich-Albert-Lange-Schule zur NRW-Sportschule mit als Höhepunkt in seiner Amtszeit als Leiter des Stadtdienstes Schulen ansieht. Weitere Höhepunkte waren für ihn aber auch der erfolgreiche Start der Sekundarschule Central und der Gesamtschule Höhscheid.

Betrieb, Tische, Steine, Computer: Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, der zwischenzeitlich auch den Bereich Schulen mit betreuen musste und Anfang dieses Jahres durch die neue Dezernentin Dagmar Becker hier entlastet werden konnte, hat die Aufgaben des Stadtdienstes einmal prägnant beschrieben. "Von Schülerfahrkosten einerseits bis zur Ausstattung der Schulen sind wir zuständig. Für die Gebäude dagegen ist es das städtische Immobilien-Management", erklärt Udo Depping.

Aber auch die Schulentwicklung und der dazugehörige Plan fallen in den Aufgabenbereich des Stadtdienstes. "Heute haben wir 1300 bis 1400 Schüler in einem Jahrgang, früher waren es rund 600 mehr", sagt Depping. Darauf müsse sich eine Stadt einstellen beziehungsweise reagieren, damit ausreichend Räume vorgehalten werden. Inklusion, offener Ganztag, ÜbermittagBetreuung - all das kam im Laufe der Jahre hinzu und musste mit berücksichtigt werden. Und die Unterrichtsentwicklung nimmt immer stärkeren Einfluss auf diese sogenannten "äußeren Schulangelegenheiten". "Gemeinsam mit der Schulaufsicht und den Schulleitungen der Grundschulen haben wir deshalb einen Entwicklungsprozess begonnen, um schulische Vorhaben aufeinander abzustimmen und die Rahmenbedingungen von Schulträgerseite zu schaffen", sagt Udo Depping.

Vieles hat sich in den vergangenen 18 Jahren geändert, seitdem er den Stadtdienst Schule geleitet hat. Und dabei hat er miterlebt, dass "Schule oft Reparaturwerkstatt der Gesellschaft" ist. Aber, so Depping: "Schule kann nicht alles leisten."

Leisten kann sich Udo Depping jetzt bald aber erheblich mehr Freizeit. Darauf freut er sich durchaus. Mehr um die Familie kümmern, mehr Reisen mit seiner Frau und Zeit haben für das Enkelkind. Und Udo Depping hat bereits ein neues Ehrenamt übernommen: Im Fechtzentrum Solingen will er sich nun stärker als bisher im Vorstand engagieren.

(uwv)
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