Solingen Türkische Delegation besucht Industriemuseum

Solingen · "Die Region Tokat ist ein bisschen wie das Bergische Land, sehr hügelig und grün", schildert die Solinger Landtagsabgeordnete Iris Preuß-Buchholz ihren Eindruck vom Besuch in der Türkei im vergangenen Jahr. Nun lernte eine 16-köpfige Delegation aus der türkischen Region Tokat das Bergische Land kennen und besuchte dabei am Samstag das Industriemuseum an der Merscheider Straße. Tokat liegt in der Zentraltürkei südlich der Schwarzmeerküste.

 Iris Preuß-Buchholz stellte den Kontakt her.

Iris Preuß-Buchholz stellte den Kontakt her.

Foto: SPD (Archiv)

Zu Gast waren der Gouverneur der Provinz, Parlamentsabgeordnete, der Rektor der Universität, der Präsident der Industrie- und Handelskammer, 13 Bürgermeister sowie die Vorstandsmitglieder des Europäischen Tokat Förder- und Solidaritätsvereins (ATYD), Hilmi Yavuz und Mahmut Gül. In diesem Verein haben sich deutschlandweit Menschen zusammengeschlossen, die ihre Wurzeln in der Region Tokat haben. Der Leiter des Industriemuseums, Dr. Jochem Putsch, erklärte den Besuchern, wie der wirtschaftliche Strukturwandel in der Region zum Aussterben alter Industriebetriebe führte und wie daraus Industriemuseen wie das in Merscheid entstanden.

Den Kontakt nach Solingen hergestellt hat Iris Preuß-Buchholz (SPD) über ihre Landtagskollegin Helene Hammelrath. Diese rief 1999 in ihrer Heimatstadt Bergisch Gladbach die Reihe "Dialog der Kulturen" ins Leben, um das kulturelle Miteinander zu verbessern. Dabei stellt sie fest, dass viele ihrer türkischstämmigen Mitbürger aus der Region Tokat stammen und im ATYD-Verein organisiert sind. So kam der Kontakt in die Türkei zustande und auch der Besuch von Iris Preuß-Buchholz. Die Parallelen zum Bergischen Land kann Helene Hammelrath bestätigen: "Es gibt dort Talsperren, viel Grün, Obstanbau und sogar schwarzbunte Rinder." Mittlerweile finden Besuche und Gegenbesuche alle zwei Jahre statt. Der lockere Kontakt nach Tokat besteht vor allem auf der persönlichen Ebene, Helene Hammelrath nennt es einen "nicht-eingetragenen Verein".

Die meisten Mitglieder der Delegation waren für ein verlängertes Wochenende zu Gast in der Region. Nach ihrer Anreise besuchten sie am Freitag in Düsseldorf die Moschee und den Landtag, wo sie von der Landtagspräsidentin begrüßt wurden. Nach einer Diskussionsrunde mit Helene Hammelrath ging es zu einem türkischen Reiseunternehmer. Am Samstag reisten die Teilnehmer nach der Besichtigung des Industriemuseums weiter nach Köln und besuchten die DITIB-Zentralmoschee in Ehrenfeld, den Dom und den Weihnachtsmarkt sowie die Mitgliederversammlung des ATYD-Vereins. In Wuppertal lernten die Gäste am Sonntag das Konzept der Schwebebahn und die Pläne der Stadt für eine Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel kennen.

(bjm)
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