Dürpelfest-Auftakt Traditionsstände - das Herz des Dürpelfestes

Solingen · Schon früh begrüßten die Buden und Fahrgeschäfte gestern zum Auftakt des Ohligser Straßenfestes die ersten Gäste. Für die Helfer der vielen Vereine hatte der Tag bereits am Morgen mit den letzten Vorbereitungen begonnen.

Kondition ist auf dem Dürpelfest durchaus von Vorteil - und viele Gäste bringen sie offensichtlich mit: "Wir hatten bei uns am Stand schon zwei Gruppen, die erzählten, dass sie am Abend wiederkommen wollen", erzählt Katrin Moers von der Volleyball-Abteilung des TSV Aufderhöhe. Die ist seit sieben Jahren mit ihrem Getränkestand am Ohligser Markt vertreten - und schenkt sogar ein ganz eigenes Bier aus, dessen Braumeister in der Vergangenheit selbst im Verein Volleyball spielte. Die erste Schicht begann gestern Vormittag, als an sämtlichen Buden geschäftiges Treiben herrschte, um die letzten Vorbereitungen für die große, dreitägige Sause zu treffen. "Eine Schicht dauert bei uns drei bis vier Stunden", berichtete Katrin Moers.

Langsam Fahrt nahm das Geschäft auch am anderen Ende der Fußgängerzone auf: Am OTV-Stand am Bremsheyplatz, der seit vielen Jahren vom Dürpelfest kaum wegzudenken ist, galt es zunächst, den späteren Schichten, die mit Hochbetrieb zu rechnen hatten, den Weg zu ebnen. "Wir sind von 14 bis 18 Uhr hier", sagt Martin Sahler von den Volleyballern des Ohligser TV. Er stand gestern zum ersten Mal hinter dem Tresen des Dürpelstands, gehört aber zu den Stammgästen des traditionsreichen Straßenfestes.

Ein Muss für viele Dürpel-Besucher ist auch ein Zwischenstopp an der hölzernen Bude der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, um ein paar selbst gemachte Reibekuchen zu ergattern. "Jeden Morgen vor Acht bereitet eine Gruppe den Teig vor", erklärte Sarah Primus, die gestern mit ihren Mitstreitern schon am frühen Mittag die ersten Kartoffelpuffer verkauft hat. "Die Stimmung ist schon richtig gut", freute sie sich. Dass die Veranstalter des Dürpelfestes die Standgebühren im Hinblick auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erhöhten, schreckte die St. Sebastianer genau so wenig ab wie andere Vereine. "Letztlich ist uns das Fest einfach zu wichtig, weil es ein Kulturgut in Ohligs ist", bekräftigte Sarah Primus.

Im Verlauf des Nachmittages füllte sich gestern auch die Dürpel-Kirmes mit mehreren Fahrgeschäften und Schaustellerbuden. Eine Institution seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist auf dem Marktplatz der Autoscooter der Familie Schmidt aus Remscheid - wenn es auch inzwischen ein neues Modell ist: "Unseren jetzigen Autoscooter haben wir hier auf dem Dürpelfest zum ersten Mal aufgebaut", erzählt Seniorchefin Ruth Schmidt, die mit dem Zuspruch am Markt stets zufrieden ist.

"Man trifft immer wieder nette Leute, die man seit einem Jahr nicht gesehen hat - und hier oben gibt es meist gute Musik", schwärmt unterdessen Martin Sahler. Und über fehlende Kondition kann der Sportler natürlich auch nicht klagen. "Der Freitag ist ja der Tag der Ohligser", sagt er. "Und wenn ich hier am OTV-Stand Feierabend habe, mache ich mich frisch - und dann komme ich gemeinsam mit meiner Frau wieder hierhin."

(RP)
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