Solingen Theater: Ein Maulkorb am Denkmal des Landesherrn

Solingen · Das ist Majestäts-Beleidigung: Ein Maulkorb am Denkmal des Landesherrn? Undenkbar! Aber der Täter hat am Tatort einen Knopf verloren und los geht die Jagd voller Irrungen und Wirrungen. Wer die "Feuerzangenbowle" liebt, darf sich auf ein weiteres, nicht minder brillantes Werk ihres Autors Heinrich Spoerl freuen: den "Maulkorb". Die Neuinszenierung der Komödie, die erst vor wenigen Wochen Premiere im Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel feierte, kommt am Samstag, 19. März, für eine Aufführung in das Solinger Theater und Konzerthaus (Beginn: 19.30 Uhr). Karten kosten zwischen 13,40 und 26 Euro (ermäßigt ab 6,70 Euro).

Die unterhaltsame Inszenierung Lothar Maningers macht Spoerls Komödie zu einem großen Theatervergnügen. Angelehnt an Kleists "Der zerbrochene Krug" erlebt das Publikum die groteske Entwicklung eines Justizfalls, in dem zahlreiche Personen, die gar nicht Täter sein können, unbedingt Täter sein wollen - während der Täter selbst leider eine so hohe Position hat, dass er als Täter gar nicht in Frage kommen darf.

Heinrich Spoerl (1887-1955) war der Sohn des Düsseldorfer Ingenieurs und Fabrikbesitzers Johann Heinrich Spoerl. Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften arbeitete Spoerl bis 1937 als Rechtsanwalt in seiner eigenen Kanzlei in Düsseldorf. 1937 zog er als freier Schriftsteller nach Berlin, später an den Tegernsee. 1944 entstand in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Heinz Rühmann der berühmte Film "Die Feuerzangenbowle".

(red)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort