Solingen Theater-Aufzug fährt immer noch nicht

Solingen · Der Aufzug im Theater und Konzerthaus ist seit Wochen installiert und technisch weitestgehend fertiggestellt. Doch Personen nach oben oder unten befördern - das geht gleichwohl immer noch nicht, obwohl dies nach ursprünglichen Planungen längst so sein sollte. Der TÜV sollte bereits nach den Osterferien den Lift abnehmen.

Doch dazu ist es nicht gekommen: Es fehlen noch die speziellen Fußbodenplatten für den Aufzug, Platten aus schwarzem Kalkstein, die optisch dem Steinbodenbelag des Theaterfoyers entsprechen. Erst wenn die geliefert und verlegt sind, kann der TÜV den Aufzug abnehmen und freigeben. Denn erst nach dem Einbau des Bodenbelags ist es möglich, die Gegengewichte für das tatsächliche Betriebsgewicht einzustellen. "Aktuell haben wir aber noch keinen verbindlichen Liefertermin für den Bodenbelag in der Kabine", sagt die städtische Pressesprecherin Birgit Wenning. "Wir gehen aber von einer faktischen Inbetriebnahme Ende Mai / Anfang Juni aus".

Während der Theater-Aufzug also eine neuerliche Warteschleife drehen muss, sind die Pflasterarbeiten im Atrium dagegen weitestgehend abgeschlossen. Lediglich Grünpflanzen und Beleuchtung fehlen hier noch.

Aber "Bauen im Bestand" birgt immer wieder Überraschungen: So sind die Bauarbeiter beim Abbau der alten Gehwegplatten zwischen dem Kassenhäuschen und dem Eingang zum Theater auf Beton gestoßen - vermutlich ebenfalls Bunkerreste, wie die schon zuvor entlang des neuen Gehwegs entdeckt worden waren. Die Folge: Neue Gehwegplatten müssen bestellt werden.

Unabhängig von den derzeit laufenden Verschönerungsarbeiten - "die Arbeiten insgesamt sind weiter gut im Plan", sagt die städtische Pressestelle - am und im Theater und Konzerthaus kündigte die Stadt gestern eine weitere große Baumaßnahme an: Das Konzerthaus erhält eine neue, moderne Toilettenlage.

Die Arbeiten dafür sollen in der Zeit vom 22. Juli bis zum 4. September über die Bühne gehen. Das Haus bleibt dann komplett geschlossen und steht, anders als in den Vorjahren, auch nicht für kleinere Veranstaltungen zur Verfügung. Schon vereinbarte Veranstaltungen werden in das Theaterfoyer verlegt.

Die bestehende Toilettenanlage wird komplett entkernt, darauf folgt eine neue Verrohrung, Fliesenarbeiten und der Einbau zeitgemäßer Keramik. Zwischen den bestehenden Toilettenräumen für Damen und Herren entsteht ein komplett neuer Sanitärbereich für behinderte Menschen.

Die endgültige Fertigstellung ist allerdings erst für November vorgesehen. Das hofft jedenfalls der Chef des Hauses, Hans Knopper. Bis dahin sollen ab Beginn der neuen Spielzeit hochwertige Toilettenwagen für die Theaterbesucher zur Verfügung stehen, so der Leiter des Kulturmanagements.

Damit dies gelingt, müssen zuvor alle lärm- und staubintensiven Arbeiten bis zum Ende der Sommerpause abgeschlossen sein. Dazu zählen mehrere Wanddurchbrüche mit erheblicher Staubbelastung und die Öffnung von Fußböden.

Im Zuge der Bauarbeiten soll auch ein neuer Lagerbereich in den Räumen der Kegelbahn des ehemaligen Theaterrestaurants entstehen. Hans Knopper ist zuversichtlich: "Das wird positive Auswirkungen auf das Theaterfoyer haben. Die Architektur der 1960er Jahre wird wieder deutlicher in den Vordergrund treten."

(uwv)
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