Solingen Störungen im Bahnverkehr - Busse eingesetzt

Solingen · Gestern Vormittag wurde am Bahnsteig des Bahnhof Leichlingen ein Mann von einem durchfahrenden ICE erfasst.

 Die Bahnstrecke zwischen Solingen und Opladen blieb gestern nach einem Notarzt-Einsatz in Leichlingen bis 10.15 Uhr in beide Richtungen gesperrt.

Die Bahnstrecke zwischen Solingen und Opladen blieb gestern nach einem Notarzt-Einsatz in Leichlingen bis 10.15 Uhr in beide Richtungen gesperrt.

Foto: Beils

Für großes Aufsehen und Betroffenheit sorgte gestern Morgen gegen 7.30 Uhr ein Todesfall am Bahnhof Leichlingen. Ein Mann hatte sich im Beisein von etwa 20 Wartenden auf dem Bahngleis vor einen mit hohem Tempo durchfahrenden ICE geworfen. Der Mann war sofort tot. Eine Frau, die den Suizid beobachtet hatte, musste vom Notarzt in ein Krankenhaus zur Beobachtung und Schocktherapie gebracht werden. Zunächst waren die lokale Polizei und die Feuerwehr über die Kreisleitstelle zum Einsatz gerufen worden. Kurz darauf traf die Bundespolizei ein, die die Ermittlungen aufnahm. Zu diesem Zeitpunkt hatten Polizei und Feuerwehr den gesamten Bahnhofsbereich bereits abgesperrt und den Notfallseelsorger bestellt.

Der Seelsorger betreute die Zeugin und weitere Passanten nach dem Schock. Der Lokführer, der seinen Dienst nicht fortsetzte, wird von Kräften der Deutschen Bahn weiter betreut. Der ICE war, nachdem der Mann von dem Zug erfasst worden war, trotz Notbremsung erst auf dem Steilstück hinter dem Tunnel Moltkestraße in Richtung Opladen zum Halten gekommen. Die Fahrgäste blieben im Zug, der erst um 10.15 Uhr mit einem neuen Lokführer zur Weiterfahrt freigegeben wurde. Der Zugverkehr blieb zwischen 7.30 und 10.15 Uhr in beide Richtungen komplett unterbrochen. Die Deutsche Bahn setzte zwischen Solingen Hauptbahnhof und Opladen einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.

Über Twitter teilte das Unternehmen am Morgen mit, dass der RE 7 über Düsseldorf umgeleitet wurde. Die Regionalbahn der Linie RB 48 wendete vorzeitig. Von der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen war der Löschzug Stadt mit 25 Mann die ganze Zeit über am Einsatzort. Der Löschzug 3 war zwar ebenfalls alarmiert worden, wurde aber nicht mehr benötigt. Notarzt und Rettungswagen sowie ein örtlicher Bestatter, der den Toten aufnahm, wurden ebenfalls zum Bahnhof gerufen.

Der Feuerwehr-Einsatzleiter der Nachbarstadt, Stefan Meiner, kennt solche tragischen Fälle am Bahnhof in Leichlingen aus seinen langjährigen Erfahrungen: "Es war lange Ruhe, den letzten Toten hatten wir hier vor eineinhalb Jahren". Glücklicherweise seien am frühen Morgen noch keine Schulkinder unter den Wartenden auf dem Bahnsteig gewesen, fügte er hinzu.

(RP)
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