Balkhauser Kotten Stillstand bei Brücke und Brunnen

Solingen · Grünkohltag am Balkhauser Kotten. Dem Kuratorium fehlen 50.000 Euro für die Erneuerung der Brücke. Eine Wasserleitung statt Brunnen würde zusätzliche Kosten verursachen.

 Die Freunde das Balkhauser Kottens verkauften Grünkohl mit Würstchen.

Die Freunde das Balkhauser Kottens verkauften Grünkohl mit Würstchen.

Foto: Stephan Köhlen

Wer bei dem kühlen Regenwetter am Sonntag gefroren hat, war beim Grünkohltag rund um den Balkhauser Kotten genau richtig. Denn hier konnte er sich mit einer ordentlichen Portion Grünkohl - vegetarisch oder mit Würsten - von Innen wärmen. Fünfhundert Mettwürste, jeweils 250 Bock- oder Pferdewürste sowie 250-mal Kottenbutter hatte das Team vom Balkhauser Kotten dafür vorrätig. Außerdem 300 Liter Grünkohl. Da die Brücke immer noch baufällig ist, musste alles zu Fuß zum Kotten getragen werden - ein Kraftakt. "Das geht schon seit 2014 so", sagt Nicole Molinari, Vorsitzende des Kuratoriums Balkhauser Kotten. Für die Ehrenamtlichen eine enorme zusätzliche Belastung. Dabei scheitert die Instantsetzung der Brücke an 50.000 Euro. "Wir haben 175.000 Euro zur Verfügung, aber die Angebote haben eine Höhe von 225.000 Euro", erklärt Molinari. Da weder die Stadt noch das Kuratorium derzeit in der Lage ist, die fehlende Summe aufzubringen, passiert schlicht überhaupt nichts. "Still ruht der See", so Molinari, die kurz davor ist, die Hoffnung auf eine Lösung aufzugeben. Ein weiteres Sorgenkind des Balkhauser Kotten-Teams ist der kaputte Brunnen. Hier berät die Stadt über zwei Varianten. "Entweder wir bekommen eine Leitung gelegt oder wir bekommen einen neuen Brunnen", erklärt Nicole Molinari.

Das Kuratorium hofft, dass die Entscheidung zugunsten des neuen Brunnens fällt. "Wenn wir eine Leitung gelegt bekommen, müssen wir künftig Wasser zahlen", sagt Molinari, "da würden enorme zusätzliche Kosten auf uns zukommen." Denn es wird sehr viel Wasser gebraucht im und um den Kotten. Alle paar Tage kommt daher die Feuerwehr und bringt 6.000 Liter Frischwasser. Keine befriedigende Dauerlösung. Aber im Moment bleibt dem Kuratorium Balkhauser Kotten nichts anderes übrig, als auf die Entscheidung der Stadt zu warten.

Derweil wird Grünkohl heiß gemacht und für die Leckermäuler gibt es frisch gebackene Kotten-Waffeln. Sehr beliebt ist auch der "Grünkohl to go", den es im vergangenen Jahr zum ersten Mal gab. "Das kam so gut an, dass wir ihn wieder anbieten." 750 Milliliter Grünkohl sind in den Gläsern, und schon Wilhelm Busch wusste, dass Kohl aufgewärmt am besten schmeckt. Süßes gab es auch am Stand des Bienenzentrums Balkhausen: Sommerblüten- und Frühlingsblüten-Honig. "Ich möchte die Leute ein bisschen sensibilisieren", erklärt Miriam Köhnlein.

"Auf den Wiesen, aber auch in den Gärten gibt es fast nur noch Monokultur und keine Blühpflanzen mehr." Und damit auch keine Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. "Wenn jeder ein paar Sonnenblumen oder Echinacea oder auch Schneeglöckchen anpflanzen würde", wünscht sie sich. Auch auf dem Balkhauser Kotten-Gelände hat Miriam Köhnlein zwei Bienenvölker stehen.

Vielleicht wird der Balkhauser Kotten ja bald seinen ganz eigenen Honig haben.

(RP)
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