Solingen Sternsinger im Rathaus

Solingen · Bislang haben immer nur Kinder aus St. Clemens beim Oberbürgermeister den Segen gesprochen, gestern kamen erstmals alle Sternsinger der Stadt.

Ein buntes Bild bot sich den Passanten gestern Morgen vor dem alten Rathaus an der Cronenberger Straße: Viele goldene Kronen waren zu sehen, dazu sehr schöne Kostüme. Die vererben sich von Jahr zu Jahr, erzählen Martha Dübbert und Anna Vogt. Die beiden 14-Jährigen sind auch dieses Jahr wieder mit dabei, wenn die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen. Für sie seien die alten Kostüme extra verlängert worden, sagen sie und lächeln.

Mit Kaspar Luisa, Balthasar Marla und Melchior Annika sind die beiden aus der Gemeinde Liebfrauen Löhdorf unterwegs, um Oberbürgermeister Tim Kurzbach ihre Segenswünsche zu bringen. Der Flur im ersten Stock des Rathauses ist sehr gut gefüllt, denn Sternsinger aus allen Solinger Kirchengemeinden sind mit ihren Begleitern erschienen. "Die Kinder machen das immer noch gerne", erzählt Martina Brinkmann-von Rink aus der Gemeinde Solingen-Süd. Ihr Sohn ist bereits seit fünf Jahren dabei. Das diesjährige Motto lautet "Respekt für Dich, für Mich und für Andere - in Bolivien und weltweit."

In seiner Begrüßungsrede betonte Oberbürgermeister Tim Kurzbach, wie wichtig der Brauch der Sternsinger sei. Wie wichtig, dass niemand alleine gelassen werde. Der Stadtchef weiß, wovon er spricht, denn einst als Jugendlicher war er selbst Sternsinger in Ohligs. Gemeinsam wurde das Lied "Stern über Bethlehem" gesungen, einen Segen sprachen zwei Kinder aus St. Joseph Ohligs. Dann füllte Tim Kurzbach die mitgebrachten Sammeldosen, und gemeinsam erklang das Lied "Wunder der Heiligen Nacht". Jeder der "Könige" bekam eine kleine Stofftasche, gefüllt mit einem Neujährchen und einer Süßigkeit, für die erwachsenen Begleiter gab es ebenfalls ein Neujährchen und ein Zöppken. Zur Erinnerung an diesen Tag waren die Stofftaschen mit dem Namen des Oberbürgermeisters bedruckt worden.

Weil es im Rathaus so viele Türen gibt, wurde der Segensspruch aufgeteilt: Auf der Türe des Oberbürgermeister-Büros durften ihn die Sternsinger aus Solingen-Süd (Krahenhöhe) anbringen, an der Tür des Raumes Ness Ziona die Sternsinger aus Solingen-West (St. Joseph, St. Mariä Empfängnis, Liebfrauen und St. Katharina). An der Tür des Übergangs zwischen Alt- und Neubau wurden die Sternsinger Mitte/Nord aus St. Clemens, St. Michael, St. Mariä Himmelfahrt und St. Engelbert aktiv.

(koh)
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