"Rosins Restaurants" in Solingen Sternekoch hilft Solinger Gastronom

Solingen · Die Kabel eins-Sendung "Rosins Restaurants" war in den vergangenen Tagen für Dreharbeiten beim "Burger Teufel" an der Katternberger Straße zu Gast. TV-Koch Frank Rosin hat Betreiber Christof Zinser unter die Arme gegriffen.

Ein Blick in das Fernsehprogramm lässt schon seit längerer Zeit den Schluss zu: Kochen ist "in." Vor laufenden Kameras übertreffen sich Immobilienmakler, Hausfrauen und Prominente aller Couleur gegenseitig im Auftischen von Mehrgang-Menüs oder lassen ihre live präsentierten Kochkünste von einem Experten bewerten. Dass aber Spaß am Kochen und guter Geschmack allein nicht reichen, um auch eine florierende Gaststätte zu führen, demonstriert seit nunmehr sieben Jahren die TV-Sendung "Rosins Restaurants": Sternekoch Frank Rosin eilt darin schlingernden Gastronomiebetrieben aus ganz Deutschland - und zum Teil darüber hinaus - zu Hilfe. Dort drückt der Schuh an ganz verschiedenen Stellen: Mal wirken Konzept und Ambiente der Gaststätte wenig einladend, mal sind die Kunden schlicht unzufrieden mit Essen und Service, und in vielen Fällen stürzt die ruinöse Finanzplanung ganze Familien ins Unglück. "Viele der Menschen, die ich kennenlerne, stecken bedingt durch die Krise ihres Betriebes auch in großen privaten Schwierigkeiten", sagt Rosin und versichert: "Ich tue das, was ich kann, um zu helfen."

Zu seinen Mitstreitern zählen dabei auch Fachleute in juristischen und psychologischen Fragen sowie eine Innenarchitektin. Denn auch Renovierungsmaßnahmen stehen mitunter auf dem Programm. In den letzten Tagen war der Koch mit seinem rund 15-köpfigen TV-Team zu Gast in der Klingenstadt. Das Restaurant "Burger Teufel" an der Katternberger Straße hatte um Hilfe gebeten. Als Kernproblem hat Rosin dort die fehlende Erfahrung des Betreibers ausgemacht - und kritisiert die mangelhafte Ausbildungspraxis in Deutschland. Nachweise seien viel zu einfach zu erbringen und der Bereich Ökonomie im Gaststättengewerbe werde in der Ausbildung vernachlässigt. Viele Köche seien sich außerdem über die Bandbreite ihrer möglichen unternehmerischen Aktivitäten gar nicht im Klaren.

"Rosins Restaurants" wolle Hilfe zur Selbsthilfe leisten, um damit Gaststätten trotz aller Widrigkeiten wieder in Schwung zu bringen. Dass das nicht immer gelingt, räumt der 50-Jährige Sternekoch ein. "Entscheidend ist immer, was die Leute draus machen." Zugleich weist er aber die Kritik einiger Gastwirte zurück, die sich in früheren Folgen der Sendung falsch dargestellt fühlten, und bekräftigt: "Was man bei uns sieht, ist echt." Kürzlich habe er in einem Fall vor Ort entschieden, dass es unseriös sei, weiter zu bleiben. "Wir erleben viele schöne Begegnungen", betont Rosin und verweist auf Restaurants, die sich im Anschluss an die Dreharbeiten zur Kabel eins-Sendung tatsächlich dauerhaft in die richtige Richtung entwickelt hätten. "Es gibt immer die Phase, in der die Leute anfangen, mich zu hassen, aber letzten Endes sind sie sehr dankbar für die Unterstützung und vergießen manchmal auch Tränen", erzählt der Dorstener Spitzenkoch.

Von der Entwicklung im "Burger Teufel" können sich die Gäste jetzt auch selbst überzeugen: Bereits heute hat die Gaststätte an der Katternberger Straße 65 wieder ab 17 Uhr geöffnet.

(ied)
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