Solingen Starke Konzertauftritte junger Solisten

Solingen · Bei "Jugend brilliert" präsentierten sich im Konzertsaal drei Preisträger des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert".

 Der Hildener Luke Pan präsentierte als Solist des "Jugend brilliert"-Konzertes im Konzertsaal Giulianis Gitarrenkonzert op. 30.

Der Hildener Luke Pan präsentierte als Solist des "Jugend brilliert"-Konzertes im Konzertsaal Giulianis Gitarrenkonzert op. 30.

Foto: Stephan Köhlen

Die jungen Musiker unserer Tage sind hochmotiviert, und zu sagen, sie seien große Talente, greift fast zu kurz. Sie leben für die Musik, sind die Klassikstars von morgen, die mit jedem Takt ihres Spiels unter Beweis stellen, das "E-Musik" nicht out, sondern cool und spannend ist. Die notwendige, mit hohem technischen Niveau verbundene Souveränität, haben viele schon heute. Beim Zusammenspiel mit den Bergischen Symphonikern im Konzertsaal zeigten drei Preisträger des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert", dass sie den alten Hasen der Musikbranche in nichts nachstehen. Das Konzert dirigierte Vladimir Yaskorski, moderiert wurde es kenntnisreich und unterhaltsam von Astrid Kordak.

Der Hildener Luke Pan, mehrfacher "Jugend Musiziert"-Preisträger und Gewinner internationaler Wettbewerbe, präsentierte Giulianis berühmtes Gitarrenkonzert op. 30 mit beeindruckender Souveränität. Sein klarer, filigraner und lyrischer Ton machte sein Spiel zum ästhetischen Klangerlebnis - vom ersten Satz mit seiner klar konturierten, dynamischen Durchführung und der arpeggienreichen Kadenz über das melancholische Andante bis zum schwungvollen Schlussrondo mit seinem kraftvollen Finale. Ein starker Auftritt.

Theodore Squire begann mit fünf Jahren Querflöte zu lernen und nahm 2015 beim Bundeswettbewerb "Jugend Musiziert" einen 1. Preis mit nach Hause. Und wer ihn nur zwei Minuten am Instrument erlebt, weiß warum: Eine ungeheure emotionale Vielfalt zaubert er aus seinem Instrument hervor, und mit Jacques Iberts Flötenkonzert hatte er Gelegenheit, seine Ausdrucksstärke voll auszuspielen. Der erste Satz war ein Furioso solistischer Einfälle, aber auch ein Beispiel eines dichten, sich zur Satzmitte steigernden Dialogs von Orchester und Soloinstrument. Beim verträumten Andante ließ er die Flöte in eleganten Phrasierungen singen, um dann ein mitreißendes Finale abzuliefern: Das war witzig, dynamisch, kompakt - eine tolle Leistung.

Auch die Klarinettistin Sophia Simeonov, die neben zwei ersten Preisen beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" beim Musikwettbewerb "Young Virtuosos" 2014 in Sofia einen 3. Preis errang und Mitglied im Bundesjugendorchester ist, hinterließ begeisterte Zuhörer. Für ihr packendes, sehr virtuoses Spiel gab ihr das Klarinettenkonzert von Hristo Yotsov eine wirkungsvolle Plattform. Dieses elegant zwischen konzertantem Jazz, spätromantischem Ausdruck und Moderne oszillierende Opus hat Astrid Kordak mit Recht als "musikalisches Feuerwerk" angekündigt, das mit der jungen Künstlerin seine deutsche Uraufführung erlebte. Ausgedehnte Solopassagen, satte, kraftstrotzende Kadenzen, ein eleganter Wechsel von Elegie und komplexer Rhythmik - dieses Konzert war ein rundes Erlebnis, zu dem die effektvoll phrasierten, an Gershwins Klavierkonzert erinnernden Orchestercrescendos viel beitrugen. Vladimir Yaskorski am Pult erwies sich als integrativer Partner. Das war ein tolles Konzert, und für alle Musiker eine wichtige Erfahrung. "Das Stück mit Orchester zu erarbeiten und aufzuführen - das ist ein ganz anderes Spielgefühl als ein Klavier im Hintergrund zu haben", sagt Theodore Squire. Mit den Bergischen Symphonikern hat er zum ersten Mal konzertiert - es war eine "tolle, inspirierende Zusammenarbeit."

(RP)
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