Solingen Standort für Ausbildungsinstitut gesucht

Solingen · Die Städte Solingen, Leverkusen, Remscheid und Wuppertal errichten eine eigene Notfallsanitäter-Schule. Die erste Planungsphase ist abgeschlossen, im Jahr 2018 soll das gemeinsame Projekt im Übergangsbetrieb starten.

 Die Feuerwehren in der Region arbeiten nicht nur in Notfällen eng zusammen (so wie hier beim Chemieunfall im Solinger Müllheizkraftwerk), sondern auch schon bei der Ausbildung ihrer Rettungskräfte

Die Feuerwehren in der Region arbeiten nicht nur in Notfällen eng zusammen (so wie hier beim Chemieunfall im Solinger Müllheizkraftwerk), sondern auch schon bei der Ausbildung ihrer Rettungskräfte

Foto: Radtke

Der Beruf des Rettungsassistenten hat spätestens in zehn Jahren ausgedient. Ein bereits im Januar 2014 in Kraft getretenes Gesetz sieht vor, dass ab 2026 in der Notfallrettung nur noch entsprechend ausgebildete oder vollqualizierte Notfallsanitäter eingesetzt werden dürfen. Die bislang zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten wird um ein Jahr verlängert und um weitere medizinische Inhalte erweitert.

In Solingen, Leverkusen und Remscheid werden derzeit die Planungen vorangetrieben, das in der Vergangenheit gut funktionierende Ausbildungssystem an die Anforderungen und Strukturen mit mehr Ausbildern und neuer Ausstattung anzupassen. Fest steht: Die gemeinsam betriebene Rettungsassistenten-Schule am Solinger Klinikum soll langfristig an anderer Stelle durch eine neue Einrichtung ersetzt werden. Die Stadt Wuppertal, die bis jetzt ihre Rettungskräfte in Eigenregie ausbildet, steht vor dem gleichen Problem und hat sich daher dem bisherigen Drei-Städte-Verbund angeschlossen.

"Im nächsten Schritt geht es darum, einen Standort für die künftige Schule festzulegen, um die konkreten Kosten ermitteln zu können", sagt der Solinger Beigeordnete Jan Welzel. Auf Grundlage einer gemeinsam erstellten Matrix zur Anforderung an das sogenannte Institut für Notfallrettung können die beteiligten Kommunen bis zum 15. Juli geeignete Flächen benennen. "Entscheidend ist dabei auch der Bedarf der vier projektbeteiligten Berufsfeuerwehren, um die erforderlichen Kapazitäten der Aus- und Fortbildung bemessen zu können", erklärt Welzel. In Gesprächen wurde mehr als deutlich, dass weder die bestehende Schule in Solingen noch die in Wuppertal den geforderten Leistungsumfang anbieten kann, ohne die Kapazitäten deutlich erweitern zu müssen.

Die Ausbildung auszulagern und durch Dritte durchführen zu lassen, stellt für die vier Städte keine Alternative dar, zumal für die Refinanzierung die Krankenkassen als Kostenträger gesetzlich vorgesehen sind. "Der regionale Bezug ist von essenzieller Bedeutung, da es erforderlich ist, dass die ausgebildeten Mitarbeiter sofort nach Beendigung ihrer Ausbildung ohne zeitlichen Verzug in den einzelnen Rettungsdienst-Versorgungsbereichen eingesetzt werden können", heißt in der Beschlussvorlage, die gestern einstimmig im Solinger Rat verabschiedet wurde. Nur durch die Gründung einer eigenen gemeinsamen Notfallsanitäter-Schule sei es möglich, dass eine anschließend lange Einarbeitungsphase im Alltag entfalle.

Auch die Räte der Städte Leverkusen, Remscheid und Wuppertal werden in ihren nächsten Sitzungen über die rheinisch-bergisch Kooperation der Feuerwehren beraten und entscheiden. "Nach Abschluss der ersten Projektphase ist geplant, im Jahr 2018 mit einem Übergangsbetrieb zu starten", sagt Jan Welzel.

(gra)
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