Solingen Stärkungspaket für die Feuerwehr

Solingen · Die Liste der Projekte ist lang, die die Arbeitsbedingungen für die Einsatzkräfte bei der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr verbessern sollen. Die größte Baustelle betrifft die Sanierung der Wache 3 am Standort Wald.

Die Übergabe der neuen Tanklöschfahrzeuge in der Wache an der Katternberger Straße war ein symbolischer Akt. Beide sogenannten "TLF 4000" gehören schließlich schon seit Juli beziehungsweise November zum Fuhrpark der Solinger Berufsfeuerwehr. Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach war es vielmehr ein Zeichen dafür, dass "der Feuerwehr Stück für Stück die Priorität eingeräumt wird, die ihr zusteht".

Vorige Woche im Rat hat die Politik einige Beschlüsse gefasst - in erster Linie, um die Freiwillige Feuerwehr zu stärken. Der seit 1972 geltende und im April 2000 angepasste Stundensatz von 11,25 Euro wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2016 auf 18,93 Euro angehoben. Dieser soll im Zuge einer Besoldungsanpassung dynamisch angehoben werden, ohne dass die Satzung in Zukunft ein weiteres Mal abgeändert werden muss. Um die Arbeitsbedingungen für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu verbessern, wird ihnen eine zusätzliche Arbeitshose zur Verfügung gestellt. Zudem wird die Reinigung der Wachen als Service von den städtischen Betrieben übernommen.

"Wir erhoffen uns, dass mit den zahlreichen Maßnahmen eine Festanstellung oder ein ehrenamtliches Engagement bei der Feuerwehr wieder attraktiver wird", sagt Tim Kurzbach, der bei seiner Zwölf-Stunden-Schicht auf der Wache 3 in Wald vor wenigen Wochen eine lange Liste der Dinge notiert hat, die es zu verbessern gilt. Oberste Priorität hat demnach die Sanierung der 53 Jahren alten Gebäude beziehungsweise ein Neubau am Standort Frankfurter Damm. "Die Fahrzeughalle ist marode", erklärt Solingens Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer. Zwischenzeitlich habe sogar die Dach-Statik in Frage gestanden. "Zudem ist die Halle zu klein, der Rüstzug beispielsweise muss immer hinten raus fahren."

Im Haushalt 2016 sind Planungsmittel eingestellt worden. "Wenn wir bauen, müssen wir für die nächsten 30 Jahre bauen und Folgekosten vermeiden", erklärt der Oberbürgermeister. Neubau oder Kernsanierung, alter oder neuer Standort in der Nähe - fest steht nur, dass die Investition in die Feuer- und Rettungswache Wald groß ausfallen wird. "Deswegen muss das Projekt intensiv geplant werden."

In Wald soll eines der beiden neuen Tanklöschfahrzeuge stationiert werden, das zweite wird an der Katternberger Straße geparkt. Bislang allerdings hat keines der jeweils 360.000 Euro teuren Gefährte einen Einsatz gefahren. "Das soll so schnell wie möglich passieren", sagt Frank-Michael Fischer. Noch allerdings sind nicht alle der knapp 160 Feuerwehrleute am Steuer, an der Pumpe sowie an den Einrichtungen und Geräten ausgebildet worden. "Erst müssen bei allen die Handgriffe hundertprozentig sitzen." Die neuen "TLF 4000" können mit ihrem zuschaltbaren Allradantrieb auch im Gelände eingesetzt werden.

(gra)
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