Solingen Stadtwerke: Gaspreis bleibt unverändert

Solingen · Langjährige Kunden des klingenstädtischen Energieversorgers können sich bis Ende des Monats für die nächsten zwei Jahre "niedrige Gaspreise sichern". Im neuen Geschäftsjahr will das Unternehmen 8,5 Millionen Euro Gewinn machen.

Eine Gaspreiserhöhung schließt der städtische Energieversorger aktuell aus. Ebenso auch eine Senkung des Preises.

Eine Gaspreiserhöhung schließt der städtische Energieversorger aktuell aus. Ebenso auch eine Senkung des Preises.

Foto: bss (Archiv)

Langjährige Stammkunden der Stadtwerke haben dieser Tage Post vom Solinger Energieversorger bekommen. Das "exklusive Angebot" unter dem Motto "niedrige Gaspreise sichern" gilt insbesondere für die Bezieher von Klingengas Plus - dem Gas-Sondertarif für private Haushalte und Gewerbe. Wer da seinen Vertrag jetzt zu den derzeitigen Preisen für weitere zwei Jahre zustimmt, der hat bis Ende September 2019 keine Erhöhung zu befürchten.

Doch Morgenpost-Leser Helgo Dietkötter, der wie rund 10.000 andere zum ausgesuchten Kreis der Stadtwerke-Aktion zählt, hat etwas Bauchschmerzen mit dem Angebot: "Was ist, wenn wie zuletzt erneut der Gaspreis sinkt? Dann muss ich einen höheren Preis bezahlen, wenn ich die vertragliche Bindung von zwei Jahren zu den derzeitigen Preisen eingegangen bin", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bis Ende September hat Helgo Dietkötter noch Zeit, dem Angebot zuzustimmen oder es sein zu lassen. Doch nicht nur Dietkötter wäre gut beraten, zunächst abzuwarten. Denn kommende Woche kommt der Aufsichtsrat der Stadtwerke Solingen (SWS) zusammen. Der beschäftigt sich unter anderem mit dem Wirtschaftsplan 2017/2018. Das neue Stadtwerke-Geschäftsjahr beginnt am 1. Oktober, das derzeit noch laufende endet am 30. September. Und im Aufsichtsrat könnte unter Umständen über Preisanpassungen informiert werden. Nicht nur beim Gas, sondern auch bei Strom oder Wasser.

Der städtische Energieversorger hatte im August vergangenen Jahres mitgeteilt, noch vor Beginn der Heizperiode den Gaspreis zum 1. Oktober 2016 für Privatkunden zu senken - und zwar um 0,4 Cent pro Kilowattstunde. Dies bedeutete für eine vierköpfige Familie bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas eine jährliche Ersparnis von 80 Euro.

Aktuell, sagt SWS-Sprecherin Lisa Nohl, "ist auf dem Markt eine Trendwende zu steigenden Gaspreisen zu verzeichnen" und ergänzt: "Unsere Einkaufsstruktur ist so, dass wir weit im Vorfeld - circa drei Jahre - und zu unterschiedlichen Zeitpunkten unsere Energie beschaffen, um hierbei einen längerfristigen gleichbleibenden Preis anbieten zu können." Da der Gaspreis sehr schwankend sei, "werden durch die verschiedenen Zeitpunkte beim Einkauf Risiken verteilt".

Eine Erhöhung des Gaspreises durch die Stadtwerke schloss Lisa Nohl gestern aber "definitiv aus". "Wir halten den Preis stabil, und wir garantieren unseren Kunden mit dem Angebot zwei Jahre stabile Preise, selbst wenn im nächsten Jahr der Gaspreis angehoben werden müsste", sagt die SWS-Sprecherin. Fakt ist: Auf dem Energiemarkt gibt es unverändert ein sehr hohes Angebot. "Der Markt ist völlig in Bewegung", sagt ein Experte, "die Stadtwerke planen derzeit weder eine Erhöhung, noch eine Senkung."

Das lässt sich auch aus den Zahlen des neuen Wirtschaftsplanes erkennen. Für das Geschäftsjahr 2017/2018 sieht die Gewinn-und-Verlust-Rechnung einen Jahresüberschuss in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro für das Gesamtunternehmen vor. Während die Versorgungssparte knapp 8,5 Millionen Euro Überschuss erwirtschaften soll, fährt der Verkehrsbetrieb wohl ein Defizit von sechs Millionen Euro ein.

Während beim Gas zunächst offenbar keine Preisveränderungen anstehen, will der Energieversorger beim Strom "Mitte Oktober in die Kalkulation einsteigen", kündigt Lisa Nohl an. In den vergangenen beiden Jahren wurde der Strompreis stabil gehalten.

(uwv)
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