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Solingen Stadtmarketing soll aufpoliert werden

Solingen · Exakte Zahlen sollen Ausschussmitglieder in drei Wochen bekommen.

Die Neuorganisation des Stadtmarketings - ein Wunsch des Oberbürgermeisters Tim Kurzbach (SPD) - könnte man auch mit der Überschrift betiteln: "Ein Stiefkind wird in die Familie zurückgeholt". Am 24. November befasst sich der Ausschuss für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus in einer zweiten Runde damit. Der Aufgabe hat sich Lutz Peters, der leitende Pressesprecher der Stadt, angenommen. Er ist nicht zu beneiden. Überall wittert er die Gefahr, das neue zarte Pflänzchen der Marketing-Hoffnung werde zertreten. Professor Coordt von Mannstein, Inhaber und kreativer Kopf der gleichnamigen Solinger Werbeagentur befürchtet: Auch beim neuen Ansatz könnten "die Ideen versanden".

Anfang Oktober weigerten sich die Politiker, die vorgesehenen drei neuen Stellen zu beschließen, um die Stadtwerbung erstmals gebündelt beim Amt des Oberbürgermeisters unter Leitung von Peters anzusiedeln. Genaue Kosten wollten sie sehen und vor allem auch wissen, was und wie beworben wird. Peters argumentierte vergeblich, man brauche erst die neuen Mitarbeiter, um die Inhalte entwickeln zu können. Exakte Zahlen werden die Ausschussmitglieder in drei Wochen bekommen, versichert Peters.

Rückblick: 2006 wurde im Zuge der Regionale unter der Regie des damaligen Oberbürgermeisters Franz Haug (CDU) die Stadtwerbung neu aufgestellt. Das Presse- und Informationsamt wurde zum reinen Presseamt. Die Tourismuswerbung landete bei der Bergischen Entwicklungs-Agentur. Werbung für den Wirtschaftsstandort sollte die Wirtschaftsförderung der Stadt übernehmen. Das innerstädtische Marketing schulterte das Stadtentwicklungsamt. Zugleich gab es eine Füllhorn an Ideen, was man alles an Maßnahmen umsetzen müsse. Doch es fehlte an der zentralen Koordination. Die Verwaltung spricht deshalb heute von einer "Stadt ohne Eigenschaften". Peters will das aber vor allem auf die Struktur der Stadtwerbung bezogen wissen. Knappes Geld und abgeschaffte Stellen hätten zum "Marketing ohne Eigenschaften" geführt.

2013 lud Werbeprofi von Mannstein unter anderem die Stadtverwaltung ein und präsentierte Ideen für mehr Wirtschaftswachstum. Norbert Feith (CDU), damals OB, nahm den Ball auf. Die Idee entstand, einen Marketingverein zu gründen. Genau das sei leider ins Leere gelaufen, bedauert von Mannstein heute. Kein Wunder, berichtet Peters. Feith sei nicht mehr zur OB-Wahl im vergangenen Jahr angetreten, damit sei dessen Konzept letztlich gestorben.

Damit seien die Ansätze aber nicht verloren. Soweit es der Personalschlüssel zulasse, sortiere man alte und neue Ideen, sagt Peters. Die könnten etwa in einem Workshop diskutiert werden. Diesen verlangen die Ausschussmitglieder für Stadtmarketing. Eine gute Sache, findet Peters - aber es muss dafür eine Ideengrundlage her.

(RP)
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