Hunde-Café Beliebter Treffpunkt für Zwei- und Vierbeiner

Solingen · Von Sandra Grünwald

 Tamara Fama (links) betreibt in Unterburg "Tamy's Café". Tochter Lorena und Mischling "Goldi"

Tamara Fama (links) betreibt in Unterburg "Tamy's Café". Tochter Lorena und Mischling "Goldi"

Foto: Köhlen

Im Kaminzimmer verbreitet der Holzofen eine stimmungsvolle Wärme. Die Tische sind besetzt, es duftet nach frischen Waffeln und Kaffee. Und zwischen den Tischen wuseln die Hunde herum. Fünf kleine Vierbeiner, die sich an diesem Sonntagnachmittag zum ersten Mal begegnen, beschnuppern sich, spielen, legen sich vor den Ofen. Nur wenn Tamara Fama mit dem Teller hereinkommt, auf dem verschiedene Hundekekse liegen, finden sich alle Hunde bei ihren Besitzern ein, um einen der köstlichen Leckerbissen zu ergattern.

"Die Hundekekse backe ich alle selbst", erzählt Tamara. Heute gibt es Leberwurstkekse, Thunfischkekse und Müslikekse - für jeden Hundegeschmack ist etwas dabei. Auch Mischlingshündin "Goldi" lässt sich die Leckerchen schmecken. Mit großen dunklen Augen fixiert sie die Kekse. Sie liebt alle Geschmacksrichtungen und stürzt sich mit Heißhunger darauf. Kein Wunder, hat sie doch bereits einen Waldspaziergang hinter sich. So sieht sie - wie die meisten anderen Hunde - auch ziemlich schmutzig aus. Aber auch das macht in diesem Café nichts aus, denn hier ist die Einrichtung abwaschbar und deswegen pflegeleicht.

Vor genau drei Monaten hat Tamara Fama das Hunde-Café "Tamy's Café" an der Eschbachstraße in Unterburg eröffnet. "Der Bedarf ist da, aber keiner hat es bisher gemacht", erzählt sie. Inzwischen hat sie schon Anfragen von Leuten aus Bayern, die ebenfalls ein Hunde-Café gründen wollen. Zwar ist unter der Woche wegen der Baustelle nicht so viel los, aber am Wochenende hat die Familie Fama alle Hände voll zu tun. "Es kommen auch viele Gruppen hierher, die schon vorher reservieren", sagt Tamara. Hundeschulen oder Hundegruppen, die vorher im Wald unterwegs sind und dann noch gemütlich in "Tamy's Café" Station machen. "Früher mussten sich diese Gruppen auflösen." Mit acht, vielleicht auch noch schlammverschmierten Hunden kann man nicht in "normale" Cafés gehen.

Über soziale Medien und Mund-zu-Mund-Propaganda hat sich das Hunde-Café längst herumgesprochen. "Es kommen Leute aus Bochum, Gelsenkirchen oder auch dem Düsseldorfer Raum", freut sich Tamara. Und bisher hat es auch noch keine Zwischenfälle gegeben. "Wir hatten hier schon 16 Hunde herumlaufen, die sich nicht kannten", erzählt sie. "Wir hatten noch nie eine Keilerei oder Beißerei."

Ab und zu kommen auch Leute ohne Hund herein. "Es wird oft gefragt, ob man auch ohne Hund einen Kaffee trinken darf", sagt Tamara. Das Café steht natürlich allen offen - nur gegen Hunde sollte man freilich nichts haben. "Vor allem die Waffeln kommen sehr gut an." Und so stehen bald auf allen Tischen Teller mit großen, fluffigen Waffeln, Sahne und heißen Kirschen. "Ich finde es total entspannt hier", meint Evelyn Kamps aus Wuppertal. "Die Hunde können frei herumlaufen und haben Spaß miteinander."

Auch Decken und Hundebettchen sind genügend da, die von den Vierbeinern gerne genutzt werden. Und die Zweibeiner kommen auch leicht miteinander ins Gespräch.

Geöffnet ist "Tamy's Café" täglich von 11 bis 18 Uhr. Mittwoch ist in dem Café Ruhetag.

(sue)
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