Aktion 1000 bunte Eier für die Solinger Tafel

Solingen · Im Haus Magnolie der Senioreneinrichtung Bethanien wird eifrig gewerkelt. Auf dem Herd stehen riesengroße Töpfe und blubbern leise vor sich hin. Rund um einen Tisch haben sich schon emsige Helferinnen versammelt, die die ersten Eier bunt färben.

"Das Eierfärben hat vor vielen Jahren hier im Haus angefangen", sagt Jeannette Schnittert von der sozialen Betreuung im Haus Magnolie. Als sie in der Intensivpflege zu arbeiten begann, nahm sie das "Eierfärben" mit. Nun ist sie wieder im Haus Magnolie tätig und hat mit allen freiwilligen Helfern in diesem Jahr ein besonderes Ziel. "Eigentlich war es anfangs nur als Scherz gemeint", gibt sie zu. "Aber im Januar haben wir uns überlegt, dass wir das tatsächlich schaffen können."

Die Rede ist davon, 1000 Eier für die Solinger Tafel zu färben - und das an einem Tag. "Wir werden heute Vormittag 600 Stück färben und heute Nachmittag in der Intensivpflege noch einmal 400 Eier." Rund 20 Bewohner haben sich zum Eierfärben gemeldet. Dazu kommt noch die tatkräftige Unterstützung von den Diakonissen.

Das Färben geht recht schnell, mehr Zeit nimmt das Kochen der Eier in Anspruch. Dafür hat Jeannette Schnittert bei Freunden und Bekannten große Töpfe ausgeliehen. "In den größten gehen 180 bis 200 Eier rein", sagt sie. Allerdings braucht es auch eine ganze Stunde, bis das Wasser heiß ist.

Finanziert wurde die Aktion durch Spenden von Bewohnern, Angehörigen und Kollegen. Allein ein Viertel hat das Diakonissen-Mutterhaus zusammengetragen. "Es ist so viel geworden, dass wir sogar noch 100 Osterhasen kaufen konnten", so Jeannette Schnittert. Diese werden - zusammen mit den bunten Eiern - zur Tafel gebracht. Inzwischen sind alle Eier schon bunt, und Jeannette Schnittert muss jetzt neue holen. Grün, blau, rot und gelb werden sie gefärbt. Kalt und mit Lebensmittelfarbe. Die Helferinnen haben schon Kartons mit bunten Eiern vor sich stehen.

"Früher hat man die Eier noch mit Speckschwarte oder mit Margarine eingerieben", erinnert sich Bewohnerin Sigrid Bühner, "damit die Eier glänzen". Lotte Seeger färbt gelbe Eier. "Ich komme von einem Bauernhof", sagt sie, "wir waren sechs Töchter. Das war eine schöne Zeit".

Erinnerungen werden bei der Arbeit ausgetauscht und es geht fröhlich zu, wie Jeannette Schnittert betont: "Man nimmt am Leben teil."

(sue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort