Solingen Stadt-Sparkasse schnürt Sparpaket

Solingen · Aus den Geschäftsstellen Merscheid, Widdert, Mangenberg, Weyer und Fronhof werden im Laufe dieses Jahres Selbstbedienungs-Standorte. Die Mitarbeiterzahl wird gesenkt. In Mitte und Ohligs werden Standorte konzentriert.

Veränderte Rahmenbedingungen und Kundenbedürfnisse - unter anderem Online-Banking - sowie ein extrem niedriges Zinsniveau zwingen die Stadt-Sparkasse Solingen, eine nachhaltige Zukunftsstrategie umzusetzen. "Wir müssen uns verändern, um weiter wettbewerbsfähig zu sein", sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des führenden Solinger Kreditinstitutes, Stefan Grunwald. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Manfred Kartenberg und Andreas Tangemann kündigte Grunwald an, die Geschäftsstellenstruktur anzupassen und dafür mediale Angebote weiter auszubauen.

Dazu gehört, dass bereits ab dem 1. Juli dieses Jahres Personal aus den Geschäftsstellen Merscheid und Widdert abgezogen wird und künftig nur noch Selbstbedienungsgeräte wie unter anderem Geldautomaten bereitstehen. Zum 1. Oktober wird dies auch in den Geschäftsstellen Mangenberg und Weyer, zum 1. Dezember in der Geschäftsstelle Fronhof umgesetzt. "Das SB-Angebot bleibt an den bisherigen Filial-Standorten präsent. Damit ist im gesamten Stadtgebiet die flächendeckende Service- und Bargeldversorgung sichergestellt", sagte Grunwald, der für den 6. Dezember auch den Betrieb der neuen Internetfiliale ankündigte.

Für den Bereich Ohligs - hier gibt es zurzeit noch zwei nah gelegene Standorte - will die Stadt-Sparkasse in Zukunft nur noch einen vorhalten. Ob der an der Grünstraße beziehungsweise an der Wilhelmstraße liegt, ist noch nicht entschieden. Die Konzentration des Dienstleistungsangebotes an einen Standort ist auch für die Stadtmitte geplant. Die Hauptstelle an der Kölner Straße, Mühlenplatz und Fronhof sind nur wenige Minuten voneinander entfernt. "Wir werden in der Innenstadt investieren und modernisieren", sagte Grunwald. Er sieht vor allem für die Hauptstelle Erneuerungsbedarf. Hier gebe es viel Platz, große Räume und eine veraltete Gebäudetechnik. "Das muss dringend überarbeitet werden", so der Vorstandsvorsitzende. Ob das in Form einer Revitalisierung gelingt oder aber ein Neubau in der City entsteht, dies sei noch nicht entschieden. "Mit der Entscheidung lassen wir uns Zeit. Wir setzen die Veränderungen ja aus einer Position der Stärke um", sagte Stefan Grunwald. Verändert werden aber auch die Geschäftszeiten. Zunächst zumindest für die Hauptstelle Kölner Straße. Ab dem 1. Dezember dieses Jahres ist dort montags bis freitags von 8.30 beziehungsweise 9 Uhr bis 18 Uhr durchgehend geöffnet - der freie Mittwochnachmittag fällt weg. Etabliert sich dieses Öffnungszeiten-Modell, ist eine Ausweitung auf andere Standorte, beispielsweise Ohligs, denkbar. Einher mit den räumlichen Veränderungen und angepassten Öffnungszeiten gehen aber auch personelle Entscheidungen. Aktuell beschäftigt die Stadt-Sparkasse 602 Mitarbeiter, darunter sind 43 Auszubildende. In rund fünf Jahren rechnet Grunwald mit 500 bis 530 Mitarbeitern. "Allein 50 werden über ein Altersteilzeit-Programm ausscheiden", kündigte er an. Neben dem Altersteilzeit-Programm startet die Sparkasse aber auch eine Weiterbildungsoffensive für Mitarbeiter, die den höheren Qualitätsanforderungen im Beratungsgeschäft geschuldet ist. "Die Kunden erwarten für Beratungsleistungen auch zeitliche Flexibilität", betonte Grunwald.

Zum Selbstverständnis der Sparkasse gehöre es, in allen Stadtbezirken vertreten zu sein, versicherte er. Dort, wo künftig SB-Standorte entstehen und Teile der Immobilien von der Sparkasse nicht mehr genutzt werden, werde man sich um Nachnutzungen kümmern.

(uwv)
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