Stöcken 17 Stadt sichert Rasspe gegen Vandalen ab

Solingen · Weil in der Vergangenheit häufig Unbefugte eindrangen und sogar einen Brand legten, wurde das Gewerbe-Areal nun dichtgemacht.

Am Anfang hatten die Verantwortlichen nur mit ein paar wenigen Fenstern und Türen gerechnet, die sie dichtmachen müssten. Aber zuletzt war die Aufgabe, das denkmalgeschützte Rasspe-Gebäude in Stöcken - nach etlichen Einbrüchen sowie dem verheerenden Großfeuer vom Januar 2016 - vor ungebetenen Besuchern zu schützen, doch erheblich größer, als zunächst gedacht worden war. Denn immerhin verfügt der Bau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über insgesamt 277 Öffnungen, die mittlerweile allesamt mit silberfarbenen Metallgittern abgesichert worden sind.

"Wir haben die Gitter von einer Firma gemietet", sagte der bei der städtischen Wirtschaftsförderung zuständige Projektmanager Hans-Michael Schwebel am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion. Rund 15.000 Euro pro Jahr kostet die Maßnahme, die erste Erfolge zeigt. Jedenfalls ist es seit Anbringen der Schutzvorrichtungen niemandem mehr gelungen, sich unbefugt Zutritt zu der Immobilie zu verschaffen, mit der im Solinger Rathaus sowie bei der Wirtschaftsförderung eine ganze Reihe von Hoffnungen verbunden wird.

So soll sich das ehemalige Produktionsgelände der vor Jahren nach Wermelskirchen umgesiedelten Firma Rasspe inklusive des Haupthauses in absehbarer Zeit zum modernsten und innovativsten Gewerbegebiet der Klingenstadt entwickeln - wobei die Vermarkung des unter dem Namen "Stöcken 17" beworbenen Areals zunehmend an Fahrt gewinnt.

"Es fanden bereits interessante Gespräche mit potenziellen Investoren statt", betonte Projektmanager Schwebel. Beispielsweise wurde das Gelände bei der Immobilienmesse Expo Real in München im Herbst vorgestellt. Und der nächste Termin steht ebenfalls schon fest. Ende April ist die Wirtschaftsförderung nämlich auf der Polis Convention 2018 in Düsseldorf, einer Messe für Projekt- und Stadtentwicklung, mit dem etwa 60.000 Quadratmeter großen Rasspe-Grundstück vertreten.

Parallel laufen die Arbeiten auf dem Areal weiter. Nachdem während der vergangenen Wochen der bei dem Großfeuer vor über zwei Jahren zerstörte Teil des Daches instand gesetzt wurde, gilt es nun, die Gebäude vollständig auszuräumen. Denn das noch vorhandene Mobiliar hat in der Zeit, in der weite Bereiche der einstigen Rasspe-Verwaltung ohne richtigen Schutz vor Nässe gewesen sind, massiven Schaden genommen.

"Es hat reingeregnet. Einbauschränke und auch der Parkettboden in einigen Räumen müssen raus", umriss Projektmanager Schwebel dementsprechend die nächsten Schritte. Darüber hinaus ist vorgesehen, ab dem Sommer mit der Altastensanierung zu beginnen. Unter anderem ist es notwendig, die Umgebung einer alten Tankstelle, die sich früher auf dem Gelände befand, von den Überbleibseln zu befreien.

Augenblicklich laufen die dazu erforderlichen Vorbereitungen. Ziel der Wirtschaftsförderung ist es, im kommenden Jahr die ersten Verträge mit neuen Nutzern - möglichst aus der Hightech-Branche - unter Dach und Fach zu haben. Nach jetzigem Stand könnte das Areal in insgesamt zwölf Grundstücke mit je 5000 Quadratmetern aufgeteilt werden. Es sind aber auch andere Zuschnitte möglich.

(or)
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