Solingen Stadt führt Gesundheitskarte für Flüchtlinge ein

Solingen · Die Solinger Stadtverwaltung geht bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen neue Wege. Bereits zu Beginn des zweiten Quartals am 1. April wird das Rathaus eine sogenannte Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen, die sowohl den Betroffenen als auch der Stadt das Leben in Krankheitsfällen leichter machen soll.

Ein entsprechendes Konzept wird die Verwaltung morgen den Mitgliedern des Sozialausschusses bei deren Sitzung vorstellen. "Dabei werden die Menschen aber nicht krankenversichert", stellte jetzt eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion klar. Auch weiterhin werde die Stadt für die Behandlung der Flüchtlinge finanziell aufkommen. Vielmehr gehe es bei der Einführung der Karte darum, die bürokratischen Wege für alle Beteiligten zu verkürzen, hieß es aus dem Rathaus.

Tatsächlich ist das bislang praktizierte Procedere eher kompliziert. Wird ein in Solingen untergebrachter Flüchtling krank, muss er zunächst im Sozialamt vorstellig werden. Dort bekommt der Erkrankte dann einen Schein, den er beim Arzt vorzuzeigen hat. Und dieser meldet die Behandlung später einer Abrechnungsstelle, wodurch der Mediziner schließlich sein Geld bekommt.

Mit der neuen Gesundheitskarte entfällt ab April zumindest der Weg des Flüchtlings zum Amt. Gleichwohl werden nur jene Männer, Frauen und Kinder in den Genuss des neuen Verfahrens kommen, die der Stadt Solingen dauerhaft vom Land zugewiesen sind. Nicht infrage kommt die Karte hingegen für die Flüchtlinge, die in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht sind. Denn bei diesen Menschen ist es möglich, das sie demnächst die Stadt oder gar das Bundesamt wieder verlassen.

Zudem gilt die Gesundheitskarte allein bei normalen oder akuten Krankheitsfällen. Möchte ein Flüchtling eine aufwendigere Behandlung, muss er auch weiterhin zum Sozialamt gehen.

(RP)
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