Solingen Stadt begrüßt neue "Bufdis"

Solingen · Sie sind beim Stadtdienst Natur und Umwelt, in Schulen oder beispielsweise in Altenzentren im Einsatz - 55 junge Menschen im Alter von 16 bis 28 Jahren beginnen jetzt ihren Bundesfreiwilligendienst.

Ihre Beweggründe sind genauso unterschiedlich wie die Tätigkeitsfelder, auf denen sie nun bei der Stadt im Einsatz sind: Während die Einen nach dem Schulabschluss konkrete Praxiserfahrungen sammeln wollen, um sich für den richtigen Beruf zu entscheiden, haben Andere ihren Einsatzort im Bundesfreiwilligendienst bewusst gewählt, um ihr zukünftiges Arbeitsgebiet schon einmal kennenzulernen. So wie Jaqueline Krug. Nach dem Abitur an der Geschwister-Scholl-Schule ist sie jetzt "Bufdi" in der städtischen Kita Altenberger Weg. Die 19-Jährige will Erzieherin werden und in dem einen Jahr im Bundesfreiwilligendienst überprüfen, ob ihr der Beruf tatsächlich liegt. Auch Marlon Böntgen (22) und Jannis Wiethoff (18) sowie Franziska Trimborn (19) haben sich für die freiwillige Arbeit entschieden. Beim Solinger Sportbund sind sie nun in der Flüchtlingshilfe im Einsatz. Isabel Ribes Tang (19) absolviert die einjährige Orientierungszeit im Haus der Jugend. Sie alle gehören zu den 55 jungen Menschen im Alter von 16 bis 28 Jahren, die in diesem Jahr ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt Solingen beginnen. Gestern sind sie im Forum der Volkshochschule an der Mummstraße begrüßt worden. "Wir als Stadt freuen uns: Mit ihrem Einsatz für das Gemeinwohl sind sie eine wichtige Stütze", sagte Dirk Wagner, Ressortgeschäftsführer bei der Stadt. Rolf Bilo, Leiter der Personalabteilung im Rathaus, ermunterte die neuen "Bufdis", sich auch über die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt zu informieren. "Wir freuen uns über Bewerbungen junger Leute, die bei uns einen freiwilligen Dienst absolviert haben."

Alle Interessierten können nach dem Ende ihrer Pflichtschulzeit grundsätzlich den freiwilligen Dienst ausüben, der nach der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 an die Stelle des Zivildienstes rückte - und sie können damit ihrem Berufsleben auch eine entscheidende Wendung geben: So berichtete Andreas Kramme vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben vom Werdegang eines jungen Mannes, der eigentlich Architekt werden wollte, kurzerhand eine freiwillige Aufgabe in einer Behindertenwerkstatt übernommen und schließlich seine wahre Berufung darin entdeckt habe, anderen Menschen zu helfen.

Doch selbst wer nach dem freiwilligen Dienst an einer sozialen Einrichtung andere Berufsziele verfolge, betonte Kramme, könne wertvolle Erfahrungen mit ins weitere Leben nehmen. Das macht sich im Lebenslauf gut und wird in Vorstellungsgesprächen positiv vermerkt.

Info Für Kurzentschlossene gibt es noch frei Plätze ab dem 1. Oktober oder dem 1. November im Bereich der schulischen Inklusion, der Förderschulen und der Altenzentren. Ansprechpartnerin ist Isabel Schwarzer, Telefon 290-2217.

(RP)
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