Solingen St. Katharina nimmt den Kirchturm unter die Lupe

Solingen · Nachdem ein 17 Kilogramm schwerer Tuffsteinblock des Kirchturm-Gesims aus einer Höhe von rund 24 Metern auf den Vorplatz stürzte, werden jetzt aus Sicherheitsgründen alle Natursteinelemente geprüft.

Es war ein großer Schreck, als mit einem Rums das Eckstück eines der oberen Gesimse des Kirchturms St. Katharina in Wald auf dem Kirchplatz aufschlug. Immerhin wog der Tuffsteinblock um die 17 Kilogramm. Und er war aus einer Höhe von circa 24 Metern auch nicht direkt auf den Kirchplatz an der Weyerstraße gefallen, sondern hatte zuerst das gerade frisch renovierte Kirchendach beschädigt und dann das Vordach durchschlagen.

"Wir haben sehr viel Glück gehabt, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist", erklärt Gerd Roden vom Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Katharina erleichtert, der die Mahnung sehr ernst nahm. Denn der hohe Kirchturm ist ja insbesondere der Witterung ausgesetzt.

"Der Kirchenvorstand ist der Sache nachgegangen und hat beschlossen, aus Sicherheitsgründen nachforschen zu lassen." Dazu musste erst einmal ein großes Gerüst aufgebaut werden. Drei Wochen und die Hilfe eines Autokranes mit Montagekorb waren dazu nötig. "Die Dachdecker haben jetzt erst einmal Vorarbeiten gemacht an den Ausläufern des Daches", erzählt Gerd Roden. Danach werden Statiker zusammen mit Steinmetzen alle Tuffsteinelemente genau unter die Lupe nehmen.

"Es ist ja schon eine alte Kirche", weiß Gerd Roden. Und so ist die Überprüfung des gesamten oberen Gesims und auch der Regenspeier erforderlich. Die Steinmetze haben schon eine Aufgabe. "Es wurde bereits festgestellt, dass bei den vier großen Ecksteinen, die das Dach stützen, Bohrungen und Verankerungen gesetzt werden müssen", sagt Roden. Außerdem ist entdeckt worden, dass es Abblätterungen an weiteren Tuffsteinen gibt. "Nun wird alles genau geprüft und abgeklopft und bei Bedarf repariert", erklärt Gerd Roden. Die Arbeiten werden wohl die ganzen Sommerferien hindurch andauern.

"Es verzögert sich auch immer wieder, weil neue Schäden entdeckt werden." 130.000 Euro Kosten wurde für die Restaurierung veranschlagt. Davon werden 70 Prozent von der Diözese getragen, 30 Prozent muss die katholische Gemeinde St. Katharina aufbringen. Aus diesem Grund sind Spenden für den Kirchturm sehr willkommen. Die Sicherheit liegt der Gemeinde nämlich sehr am Herzen.

"Wir sind froh, dass wir diesen Weg gegangen sind", erklärt Gerd Roden vom Kirchenvorstand, "und dass dann alles wieder sicher ist." Schließlich sollen die Menschen sicher in ihre Kirche zum Gottesdienst gehen können und auch heil wieder herauskommen.

(sue)
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