Solingen Sprengstoff auf der Autobahn 46

Solingen · Reifen geplatzt: Ein Gefahrguttransporter prallte gegen die Mittelleitplanke und verlor seine explosive Ladung. Zeitweise war die A 46 in Haan komplett gesperrt. Auch die Solinger Berufsfeuerwehr war mit 15 Kräften im Einsatz. Die Verkehrsbehinderungen wirkten sich bis in die Klingenstadt aus.

 Bei dem Aufprall auf die Mittelleitplanke aus Beton wurde der Transporter zerstört. Der Fahrer kam mit einem Kratzer auf der Stirn davon.

Bei dem Aufprall auf die Mittelleitplanke aus Beton wurde der Transporter zerstört. Der Fahrer kam mit einem Kratzer auf der Stirn davon.

Foto: Feuerwehr Haan

Der Unfall ereignete sich gestern gegen 6.32 Uhr auf der A 46 in Fahrtrichtung Wuppertal: Weil ihm ein Reifen platzte, verlor der Fahrer eines Gefahrguttransporters 1000 Meter vor der Autobahnabfahrt Haan-Ost die Kontrolle über seinen Lkw. Er schleuderte gegen die aus Beton bestehende Mittelleitplanke und kam dort zum Stehen. Seine Ladung - zwei Sprengstoffgranulate, die in Säcke gefüllt waren - verstreute sich über zwei Fahrspuren der Gegenfahrbahn, Fahrtrichtung Düsseldorf. Deshalb war die A 46 zeitweise in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Kisten mit weiterem Sprengstoff blieben unversehrt.

 Der rosafarbene Sprengstoff war vom Transporter (links) auf die Fahrbahn der A 46 in Richtung Düsseldorf gefallen. Diese war bis zur Räumung voll gesperrt.

Der rosafarbene Sprengstoff war vom Transporter (links) auf die Fahrbahn der A 46 in Richtung Düsseldorf gefallen. Diese war bis zur Räumung voll gesperrt.

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"Eigentlich ging nix mehr", sagt André Hartwich, Sprecher der Autobahnpolizei Düsseldorf: Nicht nur auf der A 46 bildeten sich kilometerlange Rückstaus - von Haan-Ost zurück bis Wuppertal-Varresbeck. Auch auf der A 3, der A 535, auf den Hauptstraßen in Haan und Hilden sowie der Wuppertaler Südtangente gab es Staus, so dass Berufspendler nach Solingen in dem Bereich feststeckten und erst verspätet ihren Arbeitsplatz erreichten.

Ebenso kam es zu Verkehrsbehinderungen in Solingen selbst. So wichen Auto- und auch Lastwagenfahrer beispielsweise vom Sonnborner Kreuz über die L 74 in Richtung Kohlfurth aus. Folge: Ab Café Hubraum ging es mitunter nur im Schritt-Tempo in Richtung Cronenberger Straße und Kreuzung Schlagbaum. Vom Navigationsgerät geleitete Autofahrer wendeten vielfach und fuhren suchend umher.

Kradfahrer der Polizei regelten an den gesperrten Autobahnauffahrten Haan-West und -Ost den Verkehr, berichtet die Sprecherin der Kreispolizei, Nicole Rehmann. Gegen 11.30 Uhr wurde die A 46 frei gegeben, doch es dauerte einige Zeit, bis sich der Verkehr wieder normalisierte.

Der Fahrer des Transporters blieb bis auf einen dicken Kratzer auf der Stirn unverletzt, erzählt Mirko Braunheim, Einsatzleiter der Haaner Feuerwehr. Der Mann half den Einsatzkräften, die Lage einzuordnen. Hinzugezogen waren auch 15 Berufsfeuerwehrleute aus Solingen, die mit Blaulicht und Martinshorn durch Gräfrath an den Einsatzort eilten, eine Werksfeuerwehr, der Kampfmittelräumdienst und das Landeskriminalamt.

Glück im Unglück: Das Sprengstoff-Granulat "hätte eine extreme Energiequelle gebraucht, um entzündet zu werden", berichtet Einsatzleiter Braunheim. Daher konnte die Feuerwehr den Stoff letztlich mit Besen zusammenkehren. Er wurde in Stahlfässern auf dem Autobahnparkplatz "Stropmütze" gelagert und von der Spedition des Unglücks-Lkw mit Ersatzfahrzeugen mitgenommen. Der Landesbetrieb Straßen ließ die Fahrbahn dann noch einmal mit einem Kehrwagen reinigen.

Der Sprengstoff war für einen Kalksteinbruch in Dornap bestimmt.

(RP)
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