Solingen Sportschule - Aushängeschild für Solingen

Solingen · Am Treffen der NRW-Sportschulen nahmen gestern in der Friedrich-Albert-Lange-Schule (FALS) erstmals auch Vertreter der Sportbünde teil. Die Initiative dazu kam aus Solingen.

Dass Talentförderung und Breitensport beileibe kein Widerspruch sind, verdeutlichte Marsha Owusu Gyamfi in ihrem Vortrag vor dem Fachpublikum: "Wenn wir möglichst viele Kinder freudvoll zum Sport bringen, finden wir auch die Talente", bekräftigte die Grundschulkoordinatorin in Diensten des Solinger Sportbundes. Beim Treffen der 18 NRW-Sportschulen an der Friedrich-Albert-Lange-Schule (FALS) berichtete sie gestern vom Solinger Modell zur Bewegungsförderung bei Kindern. Derzeit finden an allen Grundschulen der Stadt, wie schon in den vergangenen Jahren im Herbst, motorische Leistungstests für Zweitklässler statt. Die erhalten im Anschluss eine Medaille und eine Empfehlung: In den sogenannten "Vielseitigkeitsgruppen" an den Grundschulen können die Kinder ihre Begeisterung für sportliche Aktivitäten entdecken und sich weiterentwickeln - ohne nach Leistung ausgesiebt zu werden oder sich vorschnell spezialisieren zu müssen.

Im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaften können die Solinger Vereine, die mit dem Sportschul-Standort FALS kooperieren, sämtliche Sportarten an den Schulen vorstellen. Für Kinder mit erhöhtem motorischen Förderbedarf gibt es den Verein Kids Aktiv, der derzeit 13 Kurse betreut. Dieses Solinger Modell diente bei der Fachtagung als beispielhaft für die Zusammenarbeit zwischen Sportbund und Sportschule. "Diese beiden Ebenen können sehr gut zusammenwirken", bekräftigte Hartmut Lemmer. Folgerichtig hatte der Präsident des Solinger Sportbundes angeregt, in die regelmäßigen Treffen der NRW-Sportschulen erstmals auch die Sportbünde miteinzubeziehen - ein Vorschlag, dem sein Kooperationspartner Peter Wirtz, Schulleiter der FALS und Sprecher der NRW-Sportschulen, nur zu gern gefolgt war. "Die überwiegende Mehrzahl der Kollegen hat diese Idee sehr gut aufgenommen", sagte Wirtz. Die skeptische Nachfrage, ob sich die Sportbünde neben Breitensport auch um Leistungssport kümmerten, habe es nur vereinzelt gegeben. Ziel des Treffens war der Ideenaustausch mit anderen Schulen und Verbänden. "Wir können viel voneinander lernen", bekräftigte Lemmer. Nach kurzen Vorträgen zogen sich die Teilnehmer der Fachtagung in Seminarräume zurück, um im kleineren Kreis einzelne Themen zu diskutieren. Lob für die Zusammenarbeit der Institutionen in Solingen gab es auch vom neuen Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), der einen Tag vor seiner offiziellen Vereidigung in die FALS gekommen war. "Die Sportschule ist ein Standortfaktor", lautete die Quintessenz seiner Aussagen: "Wer beruflich mit seiner Familie nach Solingen kommt, fragt eben auch danach, welche Sportangebote es in der Stadt gibt."

(ied)
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