Solingen Sportlicher Kulturaustausch

Solingen · Neun japanische Jugendliche sind zu Besuch in der Klingenstadt.

Es geht laut und fröhlich zu. Heiter wird durcheinander geplaudert und sehr viel gekichert und gelacht. Im Martinussaal auf Schloss Burg haben sich sieben Jugendliche aus Japan sowie acht Mädchen und Jungen aus Solingen eingefunden, um eine typisch Solinger kulinarische Kulturspezialität zu erleben - die Bergische Kaffeetafel.

Seit Dienstag sind die sieben Asiaten im Alter zwischen 15 und 19 Jahren gemeinsam mit einer Leiterin aus Japan zu Gast in der Klingenstadt. Es ist ein Austausch, der von der Deutschen Sportjugend durchgeführt wird und an dem sich Sportvereine beteiligen können. Die Solinger Sportjugend hatte sich in diesem Jahr beworben und wurde angenommen. So kommt es, dass zum ersten Mal Jugendliche der Japanischen Sportjugend in Solingen zu Gast sind. "Es soll ein kultureller Austausch sein", betont Christopher Winter vom Solinger Sportbund. "Sport reicht als Bezug schon aus, um Kulturen zu vereinen." Damit die japanischen Jugendlichen bis zum 14. August auch möglichst viel Kultur kennenlernen, wurde ein straffes Programm zusammengestellt.

Die Solinger Sportjugend arbeitet bei diesem Austausch mit der Sportjugend NRW zusammen. "Wir wollen ihnen ja etwas zeigen von Solingen, dem Bergischen Land und Nordrhein-Westfalen", betont Winter. Da darf Schloss Burg und die Bergische Kaffeetafel nicht fehlen. Am Wochenende ist ein Segelausflug geplant mit anschließendem Grillen und Stockbrot backen. Außerdem soll es eine Fahrt nach Recklinghausen ins Trainingsbergwerk geben.

Auch Sportliches kommt nicht zu kurz. "Wir werden eine Schießsportanlage besuchen", sagt Winter. Gerade der Schießsport stehe in Japan hoch im Kurs. Sprachbarrieren hilft Sawako Fujiwara-Lindemann vom Solinger Sportbund zu überbrücken, die seit 20 Jahren in der Klingenstadt lebt. Ein japanischer Jugendlicher - es sind sechs Mädchen und ein Junge - ist jeweils mit einem Solinger Jugendlichen unterwegs. So wie Eduard Scherer (17) mit Narumi Kan. Da kommt es ihm sehr zugute, dass er Japanisch lernt. "In meiner Freizeit an der Uni Wuppertal", verrät er. Das Englisch der Japaner sei ein bisschen kompliziert. Auch über Sport kommen die beiden ins Gespräch. "Ich mache Judo, sie ist Schwimmerin." Die Kultur sei schon eine ganz andere, meint Eduard Scherer. "Sie sind offen und lachen viel." Das sei ansteckend. "Es ist sehr unterhaltsam."

An diesem Tag haben alle eine Wanderung gemacht. Vom Schaberger Bahnhof, vorbei an der Müngstener Brücke - im strömenden Regen. Doch der Stimmung hat das keinen Abbruch getan. Gestern ging es zum Kölner Dom.

Eduard Scherer freut sich schon sehr auf seine Reise nach Japan, denn im nächsten Sommer erfolgt der Gegenbesuch.

(sue)
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