Volleyball Volleys: Die Werschecks wissen, wie's geht

Solingen · Vater und Sohn wurden bereits Zweitliga-Meister im Volleyball. Das soll am Sonntag auch mit Solingen gelingen - mit Extra-Motivation.

 Volleys-Trainer Bernd Werscheck (rechts) motiviert seine Spieler, hier seinen Sohn Tom-Julius, unter anderem mit der Aussicht auf Fußball.

Volleys-Trainer Bernd Werscheck (rechts) motiviert seine Spieler, hier seinen Sohn Tom-Julius, unter anderem mit der Aussicht auf Fußball.

Foto: Stephan Köhlen

"Zweitliga-Meister kann ich", sagt Volleys-Headcoach Bernd Werscheck lachend, ergänzt dann aber doch vorsichtshalber: "Also, ich weiß jedenfalls, wie es geht." 1993 schaffte der heute 55-Jährige erstmals den Sprung in die Erste Bundesliga. Damals mit den Damen des TV Creglingen in der Zweiten Liga Süd. Ebenfalls im Süden wurde er 2011 mit dem VC Mendig Meister. Am Sonntag soll der dritte Zweitliga-Titel her - mit den Solingen Volleys und erstmals im Norden.

Auch wenn der Tabellenführer noch zwei Chancen hat, soll bereits der erste Matchball, am Sonntag ab 16 Uhr beim TuB Bocholt, genutzt werden. Dafür wird ein 3:0- oder ein 3:1-Sieg benötigt. "Mein Gefühl ist gut, ich glaube an das Team", sagt Werscheck. Seine Spieler sehen es genauso. So antwortete Toni Mester nach dem Sieg gegen Essen am vergangenen Sonntag auf die Frage, wo denn die Meisterschaft gefeiert werde: "Am Sonntag in Bocholt." Auch Tom-Julius Werscheck und Christian Gosmann wollen am liebsten dort alles klarmachen und nicht bis nach Ostern warten. "Obwohl es bestimmt auch cool wäre, in Aligse aufzusteigen, denn da ist immer richtig was los", sagt Werscheck junior, der bereits in Mendig mit seinem Papa Meister wurde.

Und so richtig sicher, wer von beiden Gegnern denn nun der vermeintlich leichtere wäre, sind sich die Spieler auch nicht. Das Hinspiel gegen Bocholt wurde zwar in Rekordzeit von nur 60 Minuten mit 25:14, 25:14, 25:11 gewonnen, doch die Situation ist nicht mehr vergleichbar mit der aus dem Dezember. "Die haben den Trainer gewechselt, und seitdem läuft es besser. Bitterfeld hat vor einem Monat dort nur mit 3:2 gewonnen", sagt Gosmann, der sich nach seiner Schulter-OP in der Reha befindet. Aligse musste sich den Volleys im Dezember ebenfalls mit 0:3 geschlagen geben, leistete aber deutlich mehr Widerstand als davor Bocholt.

Und dann ist da ja auch noch Verfolger VC Bitterfeld-Wolfen, der bereits morgen um 20 Uhr bei den Giesen Grizzlys antritt. Sollte er dort keinen Punkt holen, wären die Volleys bereits am Abend Meister. "Jeder wird das Spiel wohl am Liveticker verfolgen, wir konzentrieren uns aber auf unsere Aufgabe am Tag darauf", sagt Bernd Werscheck. Seine Aufgabe wird es sein, das Team so einzustellen, dass es voll konzentriert ist, aber nicht übermotiviert - wie es im verlorenen ersten Satz gegen Essen der Fall war.

Und sollte es nach vier dritten Plätzen in Folge am Sonntag tatsächlich mit dem Titel klappen, hat sich der Trainer auch schon eine Belohnung überlegt: "Die Spieler wünschen sich seit Wochen, beim Training mal Fußball zu spielen. Das habe ich aufgrund der Verletzungsgefahr aber bislang verboten." Im Falle des gewonnenen Meistertitels und des damit verbundenen Aufstiegs würde am Dienstag endlich gekickt. "Das ist wohl die größte Motivation für die Jungs", sagt Werscheck grinsend.

(sbi)
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