52. Internationales Pfingstturnier VfB Solingen gewinnt ohne Gegentor

Solingen · Der FC Chalon hätte bei der traditionsreichen Veranstaltung im Endspiel gestanden, reiste aber Finaltag aus "persönlichen Gründen" ab.

Ein bisschen konnte einem Burkhard Voßkötter leidtun. Am Finaltag des traditionsreichen A-Junioren-Pfingstturniers bekam der Jugendleiter des Sportring Solingen 80/95 nicht nur die Absagen einiger weniger stark platzierten Mannschaften. Das ist sind die Turnierveranstalter gewohnt. Diesmal reiste mit dem FC Chalon ein Finalist ab - am Pfingstmontag wenige Stunden vor dem Endspiel gegen den VfB Solingen. "Der Trainer hat sich tausendmal bei mir entschuldigt", berichtete Voßkötter. "Es waren wohl persönliche Dinge vorgefallen." Für Chalon rückten die Sportfreunde Gerresheim ins Finale nach.

Was war passiert ? Dem Vernehmen nach soll es am Sonntagabend Auseinandersetzungen zwischen Spielern des Sportring und des FC Chalon gegeben haben. Am gestrigen Morgen seien dann die Fußballer-Eltern zu der Entscheidung gekommen, die Abreise anzutreten - und gleichzeitig den Turnierplan noch mehr über den Haufen zu werfen, als er es ohnehin schon geworden war. Der 1. FC Mülheim Styrum trat am Finaltag genauso wie ONA Gouda nicht mehr an. Der SV Hilden Nord ist zum kompletten Turnier nicht gekommen und wurde außer Konkurrenz von der B-Jugend des Sportrings vertreten. "Das ist traurig. Und in so einem Fall macht es auch keinen Spaß mehr", fand Voßkötter und schränkte ein: "Wobei Gouda zu einem Relegationsspiel musste. Das hatten wir schon vorher gewusst."

Gleich zwei geplante Platzierungsspiele musste Voßkötter aufgrund des Tohuwabohus gestern absagen. Das Spiel um den fünften Platz - zwischen der B-Jugend des Sportrings und Ayyildiz Remscheid - hatte zudem keinen sportlichen Zusammenhang mit dem Verlauf der Vorrunde. Der SC Leichlingen kam aufgrund der Absage von Gouda auch nicht mehr, so dass Ayyildiz aufrückte und die B-Jugend erneut einsprang.

Das prestigeträchtige Turnier, das im vergangenen Jahr von Gastgeber Sportring gewonnen wurde und damit einen seiner Höhepunkte erlebt hatte, erreichte in diesem Jahr nicht sein gewohntes Flair. Immerhin der VfB Solingen setzte alles daran, zu gewinnen. Nachdem das Team die Vorrunde ohne Gegentor überstanden hatte, setzten die Baverter ihre makellose Serie auch im Endspiel gegen die Sportfreunde Gerresheim fort. Nick Ebert köpfte den Ball zum 1:0 für die Solinger in die Maschen. Danach hielt die Mannschaft das Ergebnis sehr souverän. Nur selten musste Torhüter Marius Dittmann entscheidend eingreifen. Der VfB war dem 2:0 näher.

Dass der Sieg der Solinger verdient war, begründet sich schon in der Tatsache, dass Gerresheim das Endspiel nur als Nachrücker für Chalon bestritt. Die Baverter durften auf dem Kunstrasen jubeln, hielten sich aber ziemlich zurück. Jürgen Heuschkel freute sich beinahe am meisten. "Ich bin zum fünften Mal als Coach dabei, und es ist mein erster Sieg", sagte der Trainer. "Die Jungs haben großartig gespielt."

Für das Turnier hatte der VfB lange im Vorfeld zugesagt. Ehrensache. "Es ist eigentlich eines der interessantesten Nachwuchsturniere überhaupt", sagte Heuschkel. "Es ist schön hier gewonnen zu haben." Freilich merkte auch der VfB-Coach, dass in diesem Jahr der Wurm drin war. Auch der Zuschauerzuspruch war gestern nicht ansatzweise so groß, wie im vergangenen Jahr.

(RP)
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