Bergischer Hc Verkehrte Welt für das BHC-Trio bei der Handball-EM

Solingen · Nach dem Erfolg bei Eintracht Hagen hat der Bergische HC auch sein zweites Testspiel gewonnen. Mit 32:29 siegte der Bundesligist beim Zweitligisten TuSEM Essen - und hatte dort mit Maciej Majdzinski auch einen jungen Probespieler vom insolventen HSV Handball an Bord.

 Der BHC ist an einer Verpflichtung des polnischen Nationalspielers Maciej Majdzinski (HSV Handball) interessiert.

Der BHC ist an einer Verpflichtung des polnischen Nationalspielers Maciej Majdzinski (HSV Handball) interessiert.

Foto: Imago

Nur in der Anfangsphase der Begegnung wussten die Bergischen Löwen zu überzeugen - zwar geriet der BHC in Essen nie in Rückstand und konnte teilweise auf bis zu vier Tore vorlegen, doch insgesamt fehlte dem Team von BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze in den Defensivaktionen die letzte Konsequenz und in einigen Offensivaktionen die nötige Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss. "Bis auf die ersten zehn Minuten bin ich nicht zufrieden. Nur da haben wir konsequent gedeckt und sind in den Gegenstoß gekommen. Wir haben insgesamt nicht die notwendige Konsequenz gezeigt", erklärte Hinze. "Das Spiel hat uns sehr gut gezeigt, wo wir noch Probleme im neuen Abwehrsystem haben. Dies ist dann das Positive, was wir mitnehmen können."

 Ace Jonovski (l.) steht mit Mazedonien in der EM-Hauptrunde.

Ace Jonovski (l.) steht mit Mazedonien in der EM-Hauptrunde.

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Mit Maciej Majdzinski stand ein möglicher Neuzugang für die Bergischen auf der Platte. Der als Top-Talent des polnischen Nachwuchsbereichs geltende Linkshänder, der mit seinen 19 Jahren auf der Position im rechten Rückraum mit einem ordentlichen Auftritt zu überzeugen wusste, trug sich gleich zweimal in die Torschützenliste ein und wird auch in den kommenden Wochen am Vorbereitungsprogramm der Bergischen Löwen teilnehmen.

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Ein bekanntes Sprichwort, von dem vor allem in der Sportwelt oft Gebrauch gemacht wird. Bei der Handball-Europameisterschaft in Polen passt diese Redewendung besonders für die Akteure des Bergischen HC wie die Faust aufs Auge. Während Björgvin Gustavsson und Arnor Gunnarsson mit Island die Heimreise antreten mussten, zitterte sich Ace Jonovski mit Mazedonien in die Hauptrunde.

Entsprechend schockiert saßen die Fans auf der Tribüne der Spodek Arena in Katowice und konnten nicht glauben, was auf dem Spielfeld vor sich gegangen war. Nach einer völlig indiskutablen Vorstellung unterlang Island mit 27:35 (10:19) gegen Kroatien und war somit ausgeschieden. Dass man die Partie verlieren konnte, das war im Vorfeld allen bewusst, aber die Art und Weise warf viele Fragen auf, auch beim BHC-Duo der Isländer.

"Ich kann nicht erklären, was in den letzten beiden Spielen passiert ist", sagte Arnor Gunnarsson mit gesenktem Kopf in der Mixed Zone. Noch vor zwei Wochen war er überzeugt davon, dass "wir ein gutes Turnier spielen werden, weil wir besser sind als noch vor einem Jahr." Die guten Leistungen in den Vorbereitungsspielen gegen das deutsche Team sind nun wertlos, vor allem weil man in der Defensive erschreckend schwach agierte. "Manchmal ist unsere Mentalität unsere Stärke, aber sie kann auch unsere größte Schwäche werden, wenn es mal nicht läuft", so Gustavsson, der nie geglaubt hätte, "dass wir nach der Vorrunde nach Hause fahren." Aus Sicht des BHC ist das sicherlich von Vorteil. Entsprechend ausgeruhter werden Gunnarsson und Gustavsson in die sportliche Heimat zurückkehren. Für den BHC-Keeper gilt der Fokus ab sofort nur noch dem Ziel Klassenerhalt: "Ich brauche jetzt drei Stunden und dann geht es weiter!"

Grenzenlos war hingegen der Jubel bei Ace Jonovski und dem mazedonischen Team. Ein Unentschieden gegen den großen Rivalen aus Serbien reichte aus, um die Hauptrunde in Krakau zu erreichen. In allerletzter Sekunde traf Dejan Manaskov zum 27:27-Ausgleich. Allerdings nahm man aus der ersten Gruppenphase keine Punkte mit und war vorgestern beim 24:34 gegen Kroatien chancenlos. Am Montag gegen Norwegen ist man ebenfalls Außenseiter, während am Mittwoch mit Weißrussland ein Duell auf Augenhöhe wartet.

(RP)
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