Turnen Tradition und Trends

Beim Wald-Merscheider Turnverein geht am 19. März eine Ära zu Ende. Der 1. Vorsitzende Gregor Huckschlag legt nach 36 Jahren am 19. März seine Ämter nieder.

Am Ende muss der "BETUS" doch noch einmal ran. "Ist die Heizung nicht an?", fragt Gregor Huckschlag (71 Jahre) Georg Erntges (72), den Beauftragten für Sicherheit, Technik und Umweltschutz des WMTV — und darüber hinaus auch Abteilungsleiter der Sparte Ballsport. "Nein, alles in Ordnung", versichert "Bübi" Erntges. "In Ordnung" ist auch das Feld, das beide nach ihrem bevorstehenden Ausscheiden aus dem Vorstand des größten Solinger Sportvereins hinterlassen werden.

Am Freitag, den 19. März, steht beim WMTV die Jahreshauptversammlung auf dem Kalender. Nach vielen Jahren der Vorstandsarbeit räumen Huckschlag und Erntges ihre Posten. "Um nun die jungen ran zu lassen." Dafür, dass beide ihre Ämter beruhigt niederlegen können, haben sie selber Sorge getragen. "Als Geschäftsführer des Gesamtvereins war ich lange Jahre Alleinunterhalter", sagt Huckschlag. Ärger oder Groll schwingen in seinen Worten aber nicht mit. Ganz bescheiden erzählt der pensionierte Maschinenbau-Ingenieur über seine inzwischen 36 Jahre im Vorstand. Auf die Frage, was ihn besonders mit Stolz erfülle, antwortet der 71-jährige: "Der Bau des vereinseigenes Fitness-Studios auf dem Vereinsgelände an der Adolf-Clarenbach-Straße. Damit waren wir der erste Verein in Solingen." Besonders hilfreich sei dabei Georg Erntges gewesen. "Der Bübi hat das ganze Projekt begleitet — von der Planung bis zur Fertigstellung."

Neben dem Fitness-Studio, das sich vor allem dem Gesundheitssport und der Rehabilitation widmet, nennt der frühere Turner Huckschlag den stetigen Zuwachs an Mitgliedern als einen großen Erfolg. "Als ich 1974 im Vorstand begann, hatten wir etwa 800 Mitglieder." Heute beheimatet der Verein stolze 2650 Sportler. "Wir haben immer auf unser Angebot geachtet, neben klassischen Sportarten auch Trendsportarten anzubieten. Etwaseinerzeit Aerobic. "Vor allem haben wir stetig in die Fortbildung unserer Übungsleiter investiert." Diverse Gütesiegel hat sich der Verein auf diese Weise erworben. Aufgrund des stetigen Zuwachses an Sportangeboten, ist auch der Umfang der Vereinszeitung gestiegen. Seit 1998 arbeitete auch Erntges — Mitglied seit 1947 — neben Huckschlag und Jutta Dein daran, dass die Mitglieder umfassend informiert werden. Vor allem die technischen Möglichkeiten haben sich in dieser Zeit radikal verändert. Aber auch bei der Mitglieds- und Beitragsverwaltung. "Bevor 1978 auf EDV umgestellt wurde, ist unsere Kassiererin noch von Tür zu Tür gegangen und hat Monatsmarken verkauft."

Blick in die Zukunft

Beide WMTV-Funktionäre erinnern sich gerne an Vergangenes zurück, beim Blick in die Zukunft ist ihnen auch nicht bange. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es sehr gut weiterlaufen wird", meint Huckschlag. Das Schlusswort gehört Handballer Erntges: "Mich macht besonders stolz, dass der WMTV ein so großer Bestandteil des Walder Lebens ist."

(RP)
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