Lokalsport Toni Mester strebt den MVP-Hattrick an

Solingen · Der Mittelblocker der Solingen Volleys würde gegen Magdeburg gerne die dritte Goldmedaille in Folge erhalten.

 Sonntag möchte Toni Mester (rechts) zum dritten Mal in Folge MVP werden. Trainer Bernd Werscheck und Dirk Pietzonka würden sich mitfreuen.

Sonntag möchte Toni Mester (rechts) zum dritten Mal in Folge MVP werden. Trainer Bernd Werscheck und Dirk Pietzonka würden sich mitfreuen.

Foto: Stephan Köhlen

Für Toni Mester kam die Weihnachtspause eigentlich recht ungelegen. Denn im Dezember lief es für den Mittelblocker der Solingen Volleys richtig gut. Mit seinen Blocks brachte er den gegnerischen Angriff reihenweise zur Verzweiflung, zudem sorgte er selbst für zahlreiche Punkte, indem er die Bälle kompromisslos auf den Boden der anderen Netzseite donnerte.

Alle drei Heimspiele in Folge gewann der Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord, in den letzten beiden - gegen Aligse und Braunschweig - wurde Mester sogar als MVP (Most Valueable Player) ausgezeichnet. Seit der vergangenen Saison bekommt der wertvollste Spieler der Siegermannschaft eine Gold- und der beste Akteur des unterlegenen Teams eine Silbermedaille. In der Spielzeit 2014/15 wurden zwar sieben verschiedene Spieler der Volleys auf diese Weise geehrt, Toni Mester war allerdings nicht dabei.

Im Sommer 2014 war der Mittelblocker nach einem Jahr in Wuppertal, wo er zuvor auch in der Ersten Liga gespielt hatte, zu den Volleys zurückgekehrt. Gerade im athletischen Bereich hatte er damals noch Nahholbedarf, sagt Headcoach Bernd Werscheck. "Er hat sich sehr gut entwickelt. Zudem überträgt er sein Selbstbewusstsein aus dem Training ins Spiel. Das merken auch die Zuspieler und agieren mehr über die Mitte. Er ist völlig zu Recht zweimal MVP geworden", sagt sein Trainer über den 26-Jährigen und fügt hinzu: "Toni steht beim Blocken sehr hoch in der Luft. Vor allem, wenn der Gegner hohe Bälle über außen spielt, ist es schwer, an ihm vorbeizukommen. Er ist auf einem guten Weg, kann aber noch viel mehr."

Das sieht auch der 1,99 Meter große Blockspezialist so. Sein Positionsspiel möchte er verbessern, vor allem aber soll sein Sprungaufschlag, den er seit dieser Saison wieder praktiziert, konstanter werden. Die Medaillen sieht der Vermögensberater, der die Weihnachtstage mit seiner Frau bei seiner Familie an der Ostsee verbracht hat, als "nette Bestätigung", bewertet sie aber nicht über. Vor allem, weil er gegen Braunschweig überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Dennoch hat er sich für das erste Spiel des neuen Jahres, am Sonntag gegen den USC Magdeburg (16 Uhr, Wittkulle), folgendes Ziel gesetzt: "Ich würde gerne den MVP-Hattrick machen. Wichtiger ist aber natürlich ein Sieg."

Dieser sollte eigentlich keine allzu große Hürde darstellen. Der Aufsteiger hat erst eine von 13 Partien gewonnen, die Volleys hingegen erst einmal verloren. Das Hinspiel ging mit 3:1 an die Solinger, wobei gerade der dritte Satz mit 25:11 eine Demonstration war. Zudem hat sich die personelle Lage beim Zweitliga-Spitzenreiter über die Weihnachtspause deutlich entspannt. Urlauber Thomas Stark ist zurück, die verletzten Oliver Gies und Huib den Boer sind wieder gesund. Alexander Walkenhorst hat nach seiner Ellenbogen-OP immerhin erstmals wieder mit dem Ball trainiert. Nur für Christian Gosmann läuft es nicht nach Plan. Der Diagonalangreifer, der seit dem dritten Saisonspiel an der Schulter verletzt ist, muss in wenigen Wochen nun doch operiert werden. Bis dahin könnte er sporadisch zum Einsatz kommen.

Seit dem vergangenen Wochenende sind die Volleys wieder im Training. Den Auftakt bildete das Volleys-Neujahrsturnier mit rund 220 Teilnehmern, bei dem alle Leistungs- und Altersklassen in gemischten Teams gegeneinander antraten. Während Stark, Gosmann und Co. dort ihren Spaß hatten, waren Oliver Gies und Lennart Bevers in Münster im Einsatz: Als Co-Trainer betreuten sie die WVV-Auswahl des Jahrgangs 2001/02. "Die Gespräche mit Landestrainer Wolfgang Schütz, der in dieser Funktion auch mein Trainer war, liefen schon lange", sagt Gies, der auch Co-Trainer bei den Volleys ist. "Es war ein super erster Lehrgang mit spannenden Talenten."

Spannend werden wohl auch die kommenden Monate für die Volleys werden, die mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga gekrönt werden sollen. Der nächste Schritt in diese Richtung steht am kommenden Sonntag an.

(sobi)
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