Tennis STC steht vor einem "echten" Endspiel

Solingen · Die Tennis-Partie morgen in Oldenburg wird schon schwer, am Sonntag geht es gegen Bremen um den Klassenerhalt.

Ein erfolgreiches Team soll man nicht ändern - notgedrungen muss Karsten Saniter aber genau das. Nach dem zweiten und eminent wichtigen Saisonsieg, dem 5:4 gegen den TV Espelkamp-Mittwald, muss der Trainer des Tennis-Zweitligisten Solinger TC seine Nummer sechs, Marco Tesanovic, morgen (13 Uhr) beim Oldenburger TeV ersetzen. "Er schreibt eine Klausur in Aachen, die er nicht verschieben konnte", sagt der Coach über den Maschinenbau-Studenten, der sich nach der Prüfung ins Auto setzen und nachreisen wird, um am Sonntag beim letzten Saisonspiel beim Bremer TC (11 Uhr) wieder dabei zu sein. Morgen wird er entweder von Karlson oder Till Wegner vertreten. "Ich schaue mir noch an, wie sie drauf sind, und entscheide nach dem Training, wer spielt", sagt Saniter.

Der Coach ergänzt: "Gegen Oldenburg wird es sowieso schwer. Da ist es mit lieber, Marco ist gegen Bremen dabei. Ich halte Oldenburg, selbst wenn die nicht voll aufrüsten, für die wesentlich unangenehmere Mannschaft." Diese Einschätzung untermauert er so: "Oldenburg ist durchgängig stark besetzt, die haben mit die besten Doppel in der Liga. Wenn es nach den Einzeln 3:3 steht, wird es sehr schwer für uns. Ich will uns nicht kleinreden, aber wir kennen die meisten Spieler. Das sind gestandene Leute, die gegen jüngere Spieler sehr solide spielen."

Und da der STC in dieser Saison eine doch eher unterdurchschnittliche Doppel-Bilanz und zudem das jüngste Team der Liga hat, spricht nicht viel für die Widderter. Saniter kontert mit Blick auf seine Nummern zwei und drei, Nick van der Meer und Gero Kretschmer: "Die beiden können immer Spiele gewinnen und sind nie Außenseiter. Wir haben also immer die Möglichkeit, Punkte zu holen. Da öffnen sich kleine Lücken, und die müssen wir nutzen." Der Trainer weiß allerdings auch: "Gegen Oldenburg ist das sicher schwieriger, der Türspalt wird da enger. Im vergangenen Jahr haben wir 2:7 verloren. Favorit sind wir sicher nicht, und was es schwieriger macht, ist eben, dass Marco nicht dabei ist."

Umso wichtiger, dass Tesanovic am Sonntag an Bord ist, denn: "Das Bremen-Spiel ist ein echtes Endspiel", sagt Saniter, "zumindest um den drittletzten Platz." Denn der sollte eigentlich zum Klassenerhalt reichen. Ganz klar ist es noch immer nicht, wie viele Absteiger es geben wird. "Zwei und einen potenziellen dritten, wenn einer von oben in die Nord-Gruppe kommt", erklärt Saniter und führt weiter aus: "Wenn keiner von oben kommt, kann es aber auch sein, dass es nur einen Absteiger gibt. Es hört sich aber so an, dass der Letzte und Vorletzte absteigen." Das macht die Partie gegen Bremen so wichtig: "Vorausgesetzt, sie gewinnen am Freitag gegen Dorsten, wovon ich ausgehe, sind sie, wenn wir in Oldenburg verlieren, punktgleich mit uns. Da kommt es dann auch schnell auf das Matchpunkteverhältnis an." Wohl keine Auswirkungen auf den Klassenerhalt hat übrigens der angekündigte Rückzug von Espelkamp nach Saisonende. Saniter: "Es ist wohl so, dass erst ein Regionalligist gefragt würde, ob er nachrücken will, und nicht, dass automatisch einer aus der Zweiten Liga drinbleibt."

(RP)
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