Lokalsport So ist die Eintracht erster Abstiegskandidat

Solingen · Einen richtigen Fehlstart hat der SV Eintracht in der Fußball-Regionalliga hingelegt. Mit 2:5 verloren die Solingerinnen gegen den MSV II.

 Jolina Niewiadomski (links) und Ann-Kathrin Hadamek bildeten gegen Duisburg die Innenverteidigung.

Jolina Niewiadomski (links) und Ann-Kathrin Hadamek bildeten gegen Duisburg die Innenverteidigung.

Foto: Stephan Köhlen

Hart auf den Boden der Tatsachen aufgeschlagen ist der SV Eintracht in der Fußball-Regionalliga. Zum Auftakt der neuen Saison unterlag die Mannschaft von Trainer Erwin Althoff der Reserve des MSV Duisburg mit 2:5. Wobei das Ergebnis für die Gastgeberinnen noch recht schmeichelhaft war, denn es spiegelte in keinster Weise das Geschehen auf dem Platz in den zweiten 45 Minuten wider. "Die erste Halbzeit war ja trotz des Gegentreffers kurz vor dem Pausenpfiff insgesamt noch in Ordnung", erzählte Althoff, dessen neuformierte Elf gegen seines Ex-Club durchaus auch Möglichkeiten hatte. So hatte Nicole Päpke nach einem Pass von Julia Nowack schon nach zehn Minuten die Führung auf dem Fuß - doch die Eintracht-Stürmerin scheiterte an der MSV-Keeperin.

In seiner Halbzeitansprache wies Althoff seine Spielerinnen auf die gemachten Fehler hin. "Ich war dann auch der Meinung, dass es alle verstanden hätten", meinte der Trainer. Der dann aber mit ansehen musste, dass das Spiel seiner Mannschaft nicht besser, sondern völlig aus dem Ruder lief. Wobei das Wort lief eigentlich nicht treffend war, denn die Eintracht stellte bis auf ganz wenige Ausnahmen jegliche Laufbereitschaft und damit auch jedes Zweikampfverhalten ein. Die Gäste konnten in der zweiten Halbzeit kombinieren, wie sie wollten, und kamen folgerichtig auch zum zweiten Treffer (56.).

Doch dann beschenkte MSV-Torhüterin Scarlet Hellfeier die Gastgeberinnen, oder besser: sie beschenkte Nicole Päpke. Einen Rückpass beförderte Hellfeier genau vor die Füße der Eintracht-Stürmerin, die wenig Mühe hatte, die Kugel in die Maschen zu setzen. Plötzlich war die Hoffnung zurück bei den Solingerinnen, doch nicht die bereits merklich schwindenden Kräfte. Duisburg nutzte das eiskalt aus, kombinierte gut und erhöhte drei Minuten nach dem Solinger Anschlusstreffer auf 3:1 (66.).

Angesichts der hohen Temperaturen war damit die Entscheidung endgültig gefallen. Auch, weil die Gastgeberinnen jetzt jede Gegenwehr aufgaben. "Sie haben sich hingestellt und nur noch zugeschaut", fand Althoff deutliche Worte. Es folgten die Gegentreffer vier (70.) und fünf (75.) sowie ein zweiter Ehrentreffer durch Anja Kirsten (88.).

"Jetzt haben die Spielerinnen die Quittung dafür bekommen, dass sie dachten, ohne richtige Vorbereitung in die Saison gehen zu können." Althoff kündigte Konsequenzen an. "Bis zur Winterpause gibt es für alle ein Urlaubsverbot. Ab sofort wird sehr hart trainiert." Mit Konditionsarbeit und taktischer Schulung. Auch letztere scheint nötig zu sein, ließ die Eintracht doch am Ende jegliche Ordnung vermissen. "Die Spielerinnen sind nur noch wild durcheinander gelaufen", so Althoff. Wenn sie dann mal gelaufen sind, möchte man hinzufügen.

(RP)
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