Fußball Sind die Abrisspläne auf Sand gebaut ?

Kämpferisch in Sachen Erhalt des Ohligser Stadions gibt sich in diesen Tagen der Vorstand des Fußball-Niederrheinligisten Union Solingen. Dies zeigt auch das Titelblatt der aktuellen Ausgabe der Stadionzeitung "Union Echo", die zum Heimspiel am Sonntag gegen den SC Kapellen-Erft erscheint. Auf dem Titel ist eine Fotomontage zu sehen, in der auf dem Rasen des Stadions am Hermann-Löns-Weg ein Einfamilienhaus steht, das mit zwei großen roten Strichen durchgestrichen wurde und mit dem Text versehen wurde: "Hütten machen hier nur wir".

Hoffung auf den Erhalt des altehrwürdigen Stadions mache dem Verein der für eine bauliche Erschließung des Geländes "höchst problematische Untergrund", erklärt Vorstandsmitglied Martin Stanscheit. "Beim schweißgetränkten Boden am Hermann-Löns-Weg handelt es sich nämlich um Fließsand. Dieses geologische Schreckgespenst hatte bereits bei dem Bau der Flutlichtanlage zu erheblichen Mehrkosten geführt." Stanscheit erläutert, dass die Bebauung eines solchen Untergrundes zusätzliche und vor allem teure Gründungsmaßnahmen erfordere.

"Vor diesem Hintergrund kann man nicht von einer schnellen und unproblematischen Vermarktung des Geländes ausgehen." Stanscheit stellt also die Frage, ob die Pläne der Stadt auf Sand gebaut seien. Und er liefert die Antwort gleich mit: "Einiges spricht dafür." Als weiteren Schwachpunkt sieht der Union-Vorstand an, "dass von einer weiteren Nutzung des Kunstrasen-Nebenplatzes ausgegangen wird. Dies würde bedeuten, dass mitten im zu projektierenden Wohngebiet eine Sportanlage mit Lärm- und Flutlichtemission betrieben wird." Dies werde, so Stanscheit, zu einem gehörigen Abschlag bei der zu erzielenden Rendite führen.

Union startet Aktionen

Der Union-Vorstand fordert deshalb, dass erst einmal alle Fakten auf den Tisch kommen müssen, "bevor man in der Öffentlichkeit eine so weitreichende Maßnahme diskutiert und vorschnell zur Abstimmung bringt". In den kommenden Wochen will die Union in mehreren Aktionen "die große Bedeutung des Vereins, seine breite Unterstützungsbasis in der Bevölkerung und die Rolle als vitaler und wertvoller Bestandteil des Solinger Gemeinwesen herausstellen", kündigt Stanscheit an. Im Rahmen der Informationsveranstaltung wird eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Stadions gestartet. Zudem wird es eine weitere Plakat- und Postkartenaktion sowie ein Voting auf der neuen Website der Union geben. "Parallel dazu werden wir weitere intensive Gespräche führen und ein breites Unterstützer-Netzwerk formen", erklärt Stanscheit im Namen des gesamten Union-Vorstandes.

(RP)
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