Schach SG sagt Baden-Baden den Kampf an

Solingen · Der Schach-Bundesligist will den Serienmeister stoppen und hat sich verstärkt. Zum Auftakt gab es zwei Siege.

 Großmeister Markus Ragger präsentierte sich am zweiten Brett der Solinger in Topform.

Großmeister Markus Ragger präsentierte sich am zweiten Brett der Solinger in Topform.

Foto: Köhlen (Archiv)

Zehn Mal in Folge ist die OSG Baden-Baden Deutscher Schachmeister geworden. Auch in dieser Saison ist die Mannschaft wieder am stärksten besetzt, wenn es um die sogenannten ELO-Zahlen geht, die die Stärke eines Schachspielers bemessen. Doch die SG Solingen will es diesmal wissen. Mit einem grandiosen Kader ist die Mannschaft von Teamchef Herbert Scheidt in Schwäbisch Hall in die Spielzeit gestartet und hat die Gastgeber knapp mit 4,5:3,5 besiegt. Das zweite Match gegen den Erfurter SK war nur Formsache (6:2).

Die Partie gegen den SK Schwäbisch Hall war richtungsweisend im Kampf um den Titel. Denn die Gastgeber verfügen über das zweitstärkste ELO-Rating der Liga - direkt vor den Solingern. "Deshalb sind wir natürlich froh, dass wir gewonnen haben", meinte Scheidt. Entscheidend waren vor allem die beiden Partien an den oberen Brettern. SG-Zugang Richard Rapport war gegen Chao Li krasser Außenseiter. Der Chinese steht an Nummer 14 der Weltrangliste. Doch der aggressive Rapport trieb seinen Gegner in die Enge. "Das ist seine große Stärke, die Aggressivität", lobte Scheidt den 19-jährigen Ungar. "Deshalb haben wir ihn geholt." Es dauerte nicht so lange, bis Rapport den Sensationssieg eingeheimst hatte.

Am zweiten Brett präsentierte sich Markus Ragger in Topform. Der Österreicher hat sich in den vergangenen Monaten weiter verbessert und schlug Tigran Gharamian ebenfalls nach recht kurzer Spielzeit. Mit der Führung im Rücken konnte es der Rest der Truppe etwas ruhiger angehen lassen. Robin van Kampen und Alexander Naumann gaben sich trotz aussichtsreicher Stellung mit einem Remis zufrieden. Jan Smeets vergab eine starke Stellung, holte aber auch noch den halben Punkt. Zusammen mit zwei weiteren Unentschieden von Erwin L'Ami und Predrag Nikolic reichte es zum 4,5:3,5-Sieg. Die Niederlage von Artur Jussupow schmerzte somit nicht mehr.

"Das war eine Kampfansage an Baden-Baden", freute sich der Teamchef. "Im Februar treffen wir auf den amtierenden Deutschen Meister. Dann schauen wir mal, was möglich ist. Hoffentlich versemmeln wir bis dahin nicht eine Partie."

Gegen den Erfurter SK blieben die Solinger jedenfalls im zweiten Spiel des Auftakt-Wochenendes im Soll. Zwar spielten Rapport und Ragger nach den Energieleistungen vom Vortag nur remis, doch an den unteren Brettern war die SG klar im Vorteil. L'Ami, Nikolic, Jussupow und Naumann gewannen ihre Partien souverän auf dem Weg zum 6:2-Erfolg. Eine Niederlage stand nicht zu Buche.

Die Bundesliga geht erst im Dezember (11. bis 13.) weiter. Dann treffen die Solinger in der hiesigen Sparkasse auf die SG Trier, Werder Bremen und den SK Turm Emsdetten. Verzichten muss Teamchef Scheidt dann erneut auf seinen Spitzenspieler. Anish Giri bestreitet an dem Wochenende ein wichtiges Turnier in London. "Das Problem haben aber alle Vereine", meinte Scheidt.

(trd)
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