Lokalsport Schmeltzer rettet Hughes' Tag der Tage

Solingen · Die Solingen Alligators holen einen 1:9-Rückstand auf und gewinnen 11:10 gegen Hamburg. Spiel zwei geht 0:4 verloren.

Mit einigen Vorschusslorbeeren waren die Hamburg Stealers an den Weyersberg gekommen. Die Hanseaten hatten sich in der Winterpause ordentlich verstärkt und wollten in ihren ersten beiden Partien unter Beweis stellen, dass sie in der Bundesliga-Nord in dieser Saison eine gute Rolle spielen können. Das Vorhaben gelang der Mannschaft von Trainer Jens Hawlitzky bereits im ersten Durchgang bei den Alligators. Die Solinger Baseballer lagen prompt mit 0:5 hinten. "Für mich war es der Tag der Tage", erläuterte Werfer André Hughes. "Den habe ich in jeder Saison genau ein Mal. Es ist der Tag, an dem ich nicht weiß, was ich machen muss, um den Gegner aus zu bekommen."

Nicht selten dachte der Pitcher, er habe einen guten Wurf gemacht, bekam den Ball aber dann von den Hamburgern um die Ohren gehauen. Als Hughes den ersten Stealers-Schlagmann zurück auf die Bank schickte, lagen die Alligators bereits 0:4 zurück. 0:5 stand es, als mit Florian Götze der erste Solinger an den Schlag kam. "Die Stimmung war dann schon schlecht und angespannt", gestand Hughes. "Da sagt dann der eine oder andere etwas, was er später bereut." Und zunächst wurde es nicht besser. Zwar schlug Dominik Wulf einen Zähler für die Alligators herein, doch nach dem dritten Abschnitt lag die Mannschaft 1:9 hinten.

Der Hamburger Traumstart schien perfekt, und Hughes war bedient. Selten wird der Pitcher so verhauen. "Das war schon stattlich." Und kurz diskutierte der 31-Jährige mit Trainer Ron Frazier über eine vorzeitige Auswechslung. "Wir haben uns dann alle darauf verständigt, einfach Spaß zu haben und die anderen Werfer-Arme für die zweite Partie zu schonen." Also machte der Routinier weiter - und fand doch noch ins Spiel. Einen Punkt musste er zwar noch abgeben, doch in den nächsten Durchgängen hatte er seine übliche Kontrolle wiedergefunden.

Und offensiv? Da half die Leichtigkeit, nichts mehr zu verlieren zu haben. Stealers-Zugang Jakob Claesson machte auf dem Wurfhügel zwar einen soliden Job, war aber längst nicht gut genug, um die Alligators zu dominieren. Julian Steinberg landete einen Treffer zum 2:9. Wulf und Markus Stryczek verkürzten auf 4:10. Im siebten Durchgang aber stellten die Gastgeber das Spiel auf den Kopf. Sie knackten Claesson, kamen auf 7:10 heran und luden die Bases. Für den Schweden rückte der kürzlich noch verletzte Wolfgang Reitter auf den Mound. Ihm gegenüber stand Jadd Schmeltzer. Der eigentlich nur als Werfer geholte US-Amerikaner durfte im ersten Duell auch am Schlag für die Alligators antreten. "Ich habe von Anfang an gesagt, er soll schlagen", freute sich Hughes über seine Einschätzung. Denn Schmeltzer wurde zum Held. Der Pitcher schlug den Ball hoch über den Zaun im linken Außenfeld - Grand-Slam-Homerun. 11:10 für Solingen. Dabei blieb es.

(trd)
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