Tennis Saniter ordnet die Lage in der 2. Tennis-Bundesliga neu ein

Solingen · Nach vier Niederlagen in ebensovielen Spielen revidiert sich der Trainer des Solinger TC und spricht von acht sehr starken Teams.

 Nick van der Meer gewann bei seinen drei bisherigen Auftritten in dieser Saison für den Solinger TC alle seine drei Einzel.

Nick van der Meer gewann bei seinen drei bisherigen Auftritten in dieser Saison für den Solinger TC alle seine drei Einzel.

Foto: Stephan Köhlen

Die Tennis-Herren des Solinger TC sind auch nach dem vierten Spieltag noch punktlos in dieser Saison der 2. Bundesliga - und damit Vorletzter vor dem Bremer TC, der ebenfalls vier Mal verloren hat. Die jüngste Niederlage des STC, das 3:6 (1:5) beim Spitzenreiter Bremerhavener TV am Sonntag, brachte Trainer Karsten Saniter allerdings nicht aus der Ruhe: "Die sind halt besser als wir, das muss man so sagen. Aber es ist keiner von uns völlig abgeschossen worden. Alle haben sehr, sehr gut gespielt."

Allerdings reichte das erneut nicht zu Zählbarem. "Das ist wie ein Hamsterrad", illustrierte Saniter. "Wir müssen gucken, dass wir aus der Mühle rauskommen und uns darin nicht verlieren. Man muss aber auch die Realität sehen, und die sieht so aus, dass wir nach Bremerhaven gefahren sind und da haushoher Außenseiter waren. Ich habe da kein Problem mit der Niederlage. Wir sind da ja auch nicht mit Druck hingefahren, von daher waren wir auch nicht enttäuscht." Der Coach sah lieber das Positive: "Es tat gut, dass wir gesehen haben, dass wir Doppel auch können", meinte Saniter mit Blick auf die drei Partien, von denen der STC zwei gewann und die erste im Champions Tiebreak knapp verlor. "Die Jungs haben gezeigt, dass wir mehr können, als es die Ergebnisse gezeigt haben. Wir fangen an, Doppel-Möglichkeiten zu finden. Wir haben viel, viel, viel trainiert, und das sieht man jetzt langsam."

In Bremerhaven schonte Saniter seine Nummer zwei, Gero Kretschmer, für die Doppel. "Er hat Handgelenks- und Armprobleme und dazu eine Erkältung. Er hustet die ganze Zeit. Es ging ja nicht mehr darum, einen Punkt zu holen. Wo willst du ihn dann sonst schonen, wenn nicht da?", fragte der Coach, der in den Doppeln "alle, die nicht in den Einzeln gespielt haben", aufstellte. So kamen Marco Tesanovic sowie die Wegner-Brüder Till und Karlsson zum Einsatz gegen Bremerhaven und feierten direkt Siege - Tesanovic mit Nico Mertens, die Brüder zusammen. "Fast alle Zuschauer sind für die Doppel geblieben, es war eine Riesenstimmung", berichtete Saniter. "Das erste Doppel haben wir noch im Champions Tiebreak verloren, also fast auch noch gewonnen. Es war die beste Doppel-Leistung der Saison."

Unterm Strich steht aber nach wie vor: null Punkte in dieser Spielzeit. "Ich weiß schon seit letzter Woche, wie schwer es diese Saison wird", merkte Saniter an. "Jetzt weiß ich, wie die anderen spielen, zum Beispiel Suchsdorf, oder wie stark Bielefeld ist oder wie es mit Iserlohn läuft. Da muss ich mich revidieren. In der vergangenen Saison hatten wir eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, diesmal haben wir acht sehr gute Mannschaften, von denen Bremerhaven sogar noch ein bisschen drüber ist."

Zwar sieht Saniter, dass das eigene Team ebenfalls stärker ist ("Das sind zwei verschiedene Gesichter"), aber trotz guter Leistungen sprangen bisher eben noch keine Punkte heraus. Sorge, dass es nicht zum Klassenerhalt reichen könnte, hat er aber nicht: "Ich laufe nicht mit Sorge rum", betont der Coach. "Wenn man mich fragt: Weißt du, dass es am Ende nicht reichen könnte?, sage ich: ja. Ich weiß aber auch, dass es am Ende reichen kann. Wir wissen ja nicht, was aus der Bundesliga runterkommt. Wenn ein Süd-Bundesligist runterkommt, gibt es bei uns nur zwei Absteiger. Bei drei Absteigern wird es natürlich schwer. Ich weiß, dass es passieren kann, ich weiß aber auch, dass wir uns halten können."

(ame)
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