Baseball Ough gewinnt das australische Werferduell

Solingen · Die Solingen Alligators können es doch noch. Einer 0:1-Niederlage lassen die Baseballer einen 9:5-Sieg über Spitzenreiter Bonn folgen.

Sie wirkten schwach, kampflos und außer Form, doch die Solingen Alligators haben sich gestern erfolgreich zurückgemeldet. Zwar verloren die Bundesliga-Baseballer die erste Begegnung bei Tabellenführer Bonn Capitals unglücklich mit 0:1 (siehe Zusatzartikel "Hughes wird für starke Leistung nicht belohnt"), gewannen danach aber in einer überzeugenden Vorstellung 9:5. Stark präsentierte sich die Mannschaft nicht nur offensiv, auch Rückkehrer Wayne Ough hatte als Werfer großen Anteil am Erfolg.

Der Australier hatte sich auf das Match gefreut. Denn Ough traf auf einen Landsmann. Wilson Lee stand für die Bonn Capitals auf dem Mound. Gegen den Australier hatten die Alligators in der Vergangenheit stets schwach ausgesehen, doch gestern schmetterten sie dem Pitcher den Ball von Beginn an um die Ohren. Florian Götze eröffnete die Partie mit einem Treffer, aus dem die Solinger noch kein Kapital schlagen konnten. Im dritten Abschnitt aber platzte der Knoten. Götze und Nils Hartkopf standen auf den Bases, dann erzielte Dominik Wulf mit einem Schlag ins linke Außenfeld die Führung. Das 2:0 legte Julian Steinberg mit einem weiteren Treffer nach.

Und Ough? Der kam bei seiner Saisonpremiere für die Alligators gegen den stärksten aller möglichen Gegner gleich gut zurecht. "Er hat sehr gut geworfen", lobte André Hughes, der im ersten Duell ebenfalls eine Spitzenleistung auf dem Wurfhügel gezeigt hatte. "Wayne hat fünf verschiedene Pitches für Strikes geschmissen." Die Abwechslung der unterschiedlichen Varianten machte es den Bonnern schwer. Zwar glichen die Gastgeber im vierten Durchgang aus, doch im Gegenzug gingen die Alligators erneut in Front. Dominik Wulf und Dustin Hughes erzielten Homeruns gegen Wilson Lee, der einen Durchgang später ausgewechselt wurde. Hartkopf hatte zuvor die 6:2-Führung erzielt.

Der schwerste Brocken war aus Alligators-Sicht damit aus dem Weg geräumt. Im neunten Abschnitt legten Zugang Nolan Lang, Luka Wolf, und Götze weitere Treffer hinterher, die das Team mit 9:4 in Führung brachten. Ough musste freilich kämpfen gegen die aggressiven Bonner, hielt aber bis zum Ende durch. Als dem 37-Jährigen das entscheidende Flug-Aus gelang, hatte der Australier 123 Würfe aus seinem Arm geschüttelt - eine beachtliche Zahl für einen ersten Auftritt.

"Das war eine große Bestätigung für uns, auf Augenhöhe mit einem absoluten Spitzenteam gewesen zu sein", meinte Hughes nach dem Erfolg erleichtert. "Die Energie war wieder da. Da hat sich auch die Anwesenheit von Wayne Ough ausgezahlt." Der Australier hat einfach sehr viel Erfahrung und unterstützt die Mannschaft mit einer positiven Sichtweise auf die Dinge. "Das hilft sehr", fand Hughes.

"Ich gehe davon aus, dass wir uns jetzt wieder in einen Rausch spielen." Im Kampf um den zweiten Platz in der Bundesliga-Nord haben die Solinger wieder gute Karten. Mit neun Siegen und sieben Niederlagen steht die Mannschaft gleichauf mit den Hamburg Stealers und den Paderborn Untouchables. Angesichts des Restprogramms sollte der Platz hinter Spitzenreiter Bonn erreichbar sein. Die Alligators treffen an den letzten vier Spieltagen auf die drei Teams am Ende der Tabelle und die Hamburger. Damit hat die Truppe das vermeintlich einfachste Restprogramm aller Bundesliga-Teams.

(trd)
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