Fechten Nur ein Heimsieg fehlte bei der Solinger Klinge

Solingen · Mehr als 380 Nachwuchsfechter duellierten sich beim Turnier des Wald-Merscheider TV, in dem ausschließlich andere Klubs siegten.

 Merit Erkens (links) vom ausrichtenden Wald-Merscheider TV sicherte sich bei der Solinger Klinge Platz zwei in der A-Jugend.

Merit Erkens (links) vom ausrichtenden Wald-Merscheider TV sicherte sich bei der Solinger Klinge Platz zwei in der A-Jugend.

Foto: Stephan Köhlen

Auf 19 Fechtbahnen in zwei Sporthallen gleichzeitig fand am vergangenen Wochenende das Degenfechtturnier "Solinger Klinge" in der Friedrich-Albert-Lange-Schule (FALS) statt. Es herrschte das geordnete Chaos. Wohin das Auge reichte, duellierten sich die besten Nachwuchsfechter. Freudenschreie tönten genauso durch die Halle wie Ausrufe des Frusts. Und überall klimperte es, wo die Klingen sich kreuzten.

In der scheinbaren Unordnung behielt Dirk Schiffler den Überblick. Der Trainer des Wald-Merscheider TV gehörte erstmals zum Organisationsteam, verwaltete Ergebnisse und setzte neue Gefechte an. "Es war schon anstrengend, aber letztlich ist alles gut und planmäßig über die Bühne gegangen", sagte er. Etwa gegen 18 Uhr war am Sonntagabend der letzte Wettkampf beendet. Mehr als 380 Nachwuchstalente hatten den Weg in die Klingenstadt gesucht, um in ihrer Altersklasse (Schüler bis Junioren) anzutreten. Das größte Teilnehmerfeld verbuchte der WMTV bei der weiblichen A-Jugend. "Da waren 72 Starterinnen dabei. So viele gibt es oft bei nationalen Turnieren nicht."

Obwohl es sich bei der "Solinger Klinge" um ein NRW-Ranglistenturnier handelt, kamen auch viele Teilnehmer von weiter her. Zum Beispiel aus Heidenheim, das zu den stärksten Stützpunkten des Degenfechtens gehört. Aber auch aus Luxemburg, Belgien und vor allem den Niederlanden freute sich der WMTV über zahlreiche Meldungen.

Während es für die NRW-Starter um wichtige Ranglistenpunkte und damit auch um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft ging, sammelten die anderen Teilnehmer vor allem Erfahrung. "Denn darum geht es ja. Die Heidenheimer zum Beispiel kommen hierher, weil NRW der stärkste Verband ist. Die gewonnene Wettkampfpraxis ist immens wichtig", erläuterte Schiffler. Dazu ist die reibungslose Organisation des WMTV in der Fechtszene bekannt, so dass sich die Meldezahlen im Vergleich zum Vorjahr nochmals erhöht hatten.

Für Begeisterung sorgte auch die Fechtanlage in der neuen Sporthalle an der Wittkuller Straße: Die elektronische Ausrüstung in der FALS ist die gleiche, die auch bei den Olympischen Spielen verwendet wird. "In den Genuss kommt man auf Turnieren nicht so oft", sagte Schiffler.

Die Ergebnisse des Solinger Fechtnachwuchses konnten sich sehen lassen (siehe Info-Kasten). Unter anderem Elena Kirchner vom WMTV focht stark: Sie holte nicht nur bei den B-Jugendlichen Bronze, sondern auch bei der A-Jugend gegen teilweise drei Jahre ältere Kontrahentinnen. Sie verlor erst im Halbfinale gegen Vereinskameradin Merit Erkens, die Zweite wurde. "Die Platzierungen waren gut, wir dürfen sehr zufrieden sein", meinte Schiffler. "Nur das i-Tüpfelchen fehlte in Form eines Sieges." Die Solinger mussten in allen Altersklassen anderen Klubs den Vortritt lassen. Das lag natürlich auch daran, dass der WMTV seine drei stärksten Degenfechterinnen nicht im Aufgebot hatte: Kim Treudt-Gösser, Lisa-Marie Löhr und Brenda Kolbinger waren bei Weltcups unterwegs.

(trd)
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