Solingen Norman Eberhardts einhundertster Sieg

Solingen · Mit 4:0 und 12:0 gewannen die Solingen Alligators standesgemäß ihre Bundesliga-Spiele bei den Dortmund Wanderers.

 Mehr Ansagen, mehr Kontrolle: Norman Eberhardt feierte in Dortmund seinen einhundertsten Sieg als Alligators-Trainer.

Mehr Ansagen, mehr Kontrolle: Norman Eberhardt feierte in Dortmund seinen einhundertsten Sieg als Alligators-Trainer.

Foto: Stephan Köhlen

Offensiv ist die Mannschaft immer noch nicht da, wo Norman Eberhardt sie haben möchte. Daran hat auch der 4:0-Erfolg seiner Alligators im ersten Spiel bei den Dortmund Wanderers nichts geändert. Gerade fünf Treffer sprangen für die Solinger Baseballer heraus. Trotzdem hatte der Coach einen besonderen Anlass zur Freude. Der Erfolg über Dortmund war gleichzeitig Eberhardts einhundertster Sieg als Bundesliga-Trainer - ein Meilenstein, den der 39-Jährige bereits in seiner vierten Saison als Verantwortlicher erreicht hat.

"Aber das Spiel war gänzlich unspektakulär", erläuterte der Coach. "Wir haben eben das gemacht, was wir machen mussten, um zu gewinnen - aber auch nicht mehr." Bereits im ersten Durchgang erarbeiteten sich die Gäste im Hoeschpark die Führung. Wanderers-Werfer Dennis Stechmann kam schlecht ins Spiel und kassierte zwei Treffer in Folge von Daniel Sanchez und Tanner Leighton. In den folgenden Versuchen vorsichtiger zu pitchen, verfehlte er die Strike-Zone extrem oft. Dominik Wulf, Dustin Hughes, Nils Hartkopf und Markus Stryczek mussten nur geduldig genug bleiben, um den Freilauf auf die erste Base zu erhalten.

Dadurch rückten die Läufer natürlich jeweils nach vorne, so dass der Dortmunder Pitcher durch seine mangelhafte Kontrolle gleich drei Alligators-Punkte per Spaziergang zuließ. Im zweiten Abschnitt legte, nach einem weiteren Treffer von Leighton, Wulf per Opferschlag das 4:0 nach. In der Folge jedoch blieben die Solinger am Schlag blass. Nur in zwei weiteren Innings brachte die Mannschaft überhaupt noch einen Spieler auf Base.

"Das ist natürlich viel zu wenig", betonte Eberhardt. "Aber ich möchte es trotzdem nicht überbewerten." Taktisch waren die Klingenstädter die Partie etwas anders als sonst angegangen. "Wir haben viele Kleinigkeiten ausprobiert", erläuterte der Coach. "Ich habe durch Zeichen deutlich mehr Einfluss auf das Spiel genommen." Damit meinte der Trainer zum Beispiel erzwungene Opferschläge oder den Versuch, Bases zu stehlen. "Ich möchte nicht mehr darauf vertrauen, dass solche Dinge automatisch richtig gemacht werden. Die Umstellung hat sich natürlich bei den Spielern auch im Kopf bemerkbar gemacht."

Besser lief es auf dem Wurfhügel. André Hughes erhielt den Vorzug vor Enorbel Marquez Ramirez und kam mit nur 98 Würfen über acht Durchgänge. Zwar kassierte der Linkshänder acht Treffer, hatte aber so gute Kontrolle, dass er im Gegensatz zu seinem Dortmunder Kontrahenten Stechmann keinen einzigen Freilauf zuließ. Eng wurde es nur im ersten und fünften Abschnitt, als die Wanderers jeweils die Bases luden. Beide Male war jedoch die Solinger Feldverteidigung mitverantwortlich. Dustin Hughes und Dominik Wulf begingen jeweils entscheidende Fehler auf dem Weg zur "Bases Loaded"-Situation. "Am Ende hatten wir drei Fehler auf dem Konto, was eigentlich auch zu viel für eine Mannschaft unseres Kalibers ist", stellte Eberhardt klar. Hughes rettete sich mit zwei einfachen Grundbällen beide Male aus den Innings.

Im letzten Abschnitt übernahm Nils Hartkopf auf dem Mound. Der Rechtshänder kassierte keinen Treffer mehr, hatte aber weniger Kontrolle als sein Vorgänger und ließ zwei Dortmunder per Freilauf auf Base. Dramatisch wurde es nicht mehr. "Dazu fehlen den Wanderers dann doch etwas die Mittel", sagte Eberhardt, ohne dabei respektlos wirken zu wollen. "Die ersten fünf Schlagleute sind ordentlich, aber an den Positionen sechs bis neun wird es dann doch dünn."

Um eine kalte Getränkedusche anlässlich seines hundertsten Sieges kam Norman Eberhardt herum. "Das hatte niemand so richtig auf dem Schirm", meinte der Trainer. Doch Baseballer wären nicht Baseballer, wenn sie nicht auch bei dieser Statistik konsequent mitzählen würden.

(trd)
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