Schwimmen Lokalmatadoren im Klingenbad

Solingen · Beim 4. Stadtwerke Solingen Cup des TSV Aufderhöhe war am gesamten Wochenende mächtig viel los.

 Stefan Ullosat freute sich über die Rückkehr in seine Heimatstadt.

Stefan Ullosat freute sich über die Rückkehr in seine Heimatstadt.

Foto: Stephan Köhlen

Am Beckenrand des Solinger Klingenbades herrscht gewaltiges Tohuwabohu. Schwimmer aller Altersklassen warten auf ihre Einsätze, bejubeln ihre Vereinskameraden oder halten letzte Rücksprache mit ihren Trainern. Die vierte Auflage des vom TSV Aufderhöhe ausgerichteten Stadtwerke-Solingen-Cups ist ein voller Erfolg. Mit Juliane Reinhold ist sogar eine Schwimmerin dabei, die es voraussichtlich zu den Olympischen Spielen in Rio schaffen wird. Die Sportlerin der SSG Leipzig schwimmt ihrer Konkurrenz beim Höhepunkt der Veranstaltung auch prompt davon.

Die spektakulärsten Finalläufe der Veranstaltung, die von Freitag bis Sonntag weitestgehend im Zeitplan blieb, fanden Samstagmittag statt. Über 200 Meter Lagen kämpften die Frauen und Männer in der offenen Klasse um den Titel. Lokalmatadorin Sarah Hähnel hatte gute Chancen, es hinter Reinhold und der ebenfalls favorisierten Louise Fuierer auf einen Podiumsplatz zu schaffen. Die 1999 geborene Schwimmerin der SG Bergisch Land überzeugte. Zwar lag sie nach jeweils 50 Metern Schmetterling und Rücken noch nicht so vielversprechend, zog dann aber bei ihrer Parade-Disziplin Brustschwimmen ordentlich an. Sie kämpfte sich an Salomé Garcia Zamora und Jessica Felsner vorbei auf den dritten Platz, den sie auch in den abschließenden 50 Metern Freistil hauchdünn ins Ziel rettete. Sie schlug mit Felsner auf die Hundertstelsekunde gleichzeitig an. "Gegen die beiden Ersten hatte ich keine Chance", sagte Hähnel. "Aber am Ende habe ich alles gegeben, um diesen dritten Platz zu verteidigen." Mit ihrer Zeit (2:28,92) war die Solingerin "zu diesem Zeitpunkt" zufrieden. "Ausgerechnet habe ich mir den dritten Platz in diesem Lauf nicht. Umso schöner, dass es geklappt hat."

Bei den Männern ging Günther Aschmann von der SG Bergisch Land auf der ersten Bahn als krasser Außenseiter ins Rennen und musste sich auch mit dem achten Rang zufrieden geben. Bessere Chancen hatte Stefan Ullosat. Der gebürtige Solinger, der den Schwimmsport beim TSV Aufderhöhe erlernt hatte und jetzt für den SC Aqua Köln startet, musste sich nur Nico Tscherner von der SG Gelsenkirchen geschlagen geben. Er ließ den Niederländer Ingmar Hartman etwas überraschend recht deutlich hinter sich.

"Es ist immer wieder schön, hier in die Halle zu kommen", freute sich Ullosat. "Hier habe ich große Teile meiner Jugend verbracht." Dennoch stand seine schwimmerische Leistung im Vordergrund. Die 200 Meter Lagen absolvierte der Wahl-Kölner in 2:14,67 Minuten. "Das ist zwei Sekunden schneller als noch bei einem Wettkampf vor einer Woche." Der Stadtwerke-Cup diente ihm als Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft. Dort möchte er es ins B-Finale schaffen und persönliche Bestzeit schwimmen. Gerne hätte Ullosat den Finallauf gewonnen und auch Tscherner hinter sich gelassen. "Gerechnet hatte ich damit nicht, aber ein bisschen ärgerlich ist es natürlich immer." Mit einem Sieg hätte Ullosat eine Prämie von 50 Euro erhalten. So musste er sich mit 20 zufriedengeben.

Die Siegerehrung der beiden hochkarätigsten Läufe nahmen Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Lisa Nohl (Marketing Stadtwerke) vor. Kurzbach hat bereits Erfahrung mit dem Schwimmsport. "Ich bin selbst Schwimmer - früher sogar beim TSV Aufderhöhe", sagte Kurzbach. "Danach bin ich Rettungsschwimmer geworden."

(trd)
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