Handball Konzentration auf die Offensive

Am Wochenende fällt eine Vorentscheidung im Kampf um den Erstliga-Aufstieg. Auf den Bergischen HC, der womöglich wieder mit Torjäger Jiri Vitek antreten kann, wartet die hohe Hürde beim Spitzenreiter TSG Friesenheim.

Ha De Schmitz ist dafür bekannt, das Training ab und zu mal etwas anstrengender zu gestalten. Insbesondere dann, wenn ganz besondere Ereignisse anstehen. Dass es bei der ersten Einheit der Vorbereitung auf das anstehende Spitzenspiel in der 2. Handball-Bundesliga gegen die TSG Friesenheim besonders intensiv zugegangen ist, lag weniger am Pensum, sondern eher an der kleinen Besetzung. Neben Jiri Vitek, Arthur Giela und Christian Hoße haben beispielsweise auch Kenneth Klev und Kristoffer Moen eine Zwangspause eingelegt. Die norwegische Fraktion im Kader des Bergischen HC klagte über Rückenprobleme beziehungsweise war mit dem Fuß umgeknickt.

"Die Laune war daher auf dem Tiefpunkt", sagt der Löwen-Coach, der mittlerweile wieder deutlich zuversichtlicher auf den vorentscheidenden Spieltag im Aufstiegskampf blickt. Ha De Schmitz geht davon aus, dass heute Abend nahezu der komplette Kader wieder trainieren und auch am Sonntagabend in Ludwigshafen auflaufen kann. Auch wenn noch nicht hundertprozentig gesichert ist, ob Jiri Vitek nach seinem Muskelfaserriss im Wurfarm wieder dabei ist, "sollen sich die Friesenheimer ruhig Gedanken darüber machen, wie es ist, wenn er spielen kann". Schmitz selbst stellt sich ebenfalls auf die möglichen Szenarien mit und ohne Vitek ein und hat daher auch im Training darauf hinarbeiten lassen.

Wie das in der Offensive ohne den tschechischen Torjäger aussehen kann, wenn sich der Gegner mit einer Sonderbewachung auf Kenneth Klev konzentriert, haben die Bergischen zuletzt gegen die HG Saarlouis (34:26) gezeigt. "Man darf sich nur nicht durch diese taktische Maßnahme beirren lassen", sagt Schmitz. "Die anderen müssen den größeren freien Raum dann nur nutzen und vor allem mental darauf eingestellt sein."

Da die Defensive in den jüngsten Partien gegen Saarlouis, Bittenfeld oder Essen kaum etwas zu wünschen übrig gelassen hat, kann Ha De Schmitz in diesen Tagen guten Gewissens etwas mehr für den Angriff tun. Die Konzentration liegt auf den taktischen Mitteln, die den Bergischen helfen sollen, die 6:0-Deckung des Zweitliga-Primus zu knacken. Zwar haben die Löwen in dieser Saison gegen die TSG Friesenheim in der Meisterschaft (30:29) und im DHB-Pokal (26:23) vor heimischen Publikum gewonnen, doch das Tore erzielen ist ihnen beide Male schwer gefallen.

Ha De Schmitz ist beruhigt, dass er sich am Sonntag (hoffentlich) ganz auf das sportliche Geschehen konzentrieren kann. "Es sind keine überforderten Schiedsrichter angesetzt, die wie in Neuhausen mit kuriosen Pfiffen entscheidend eingreifen und das Spiel beeinflussen." Das Erstliga-Gespann Reiner und Bernd Methe weiß, was in einem derart bedeutenden Spiel zu tun ist, damit die harte Arbeit nicht umsonst gewesen ist.

(RP)
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